2. Faktoren der Resilienz Teil 1
Lektion 3
Hallo!Steigen wir nun noch tiefer in das Thema Phönix-Kraft oder auch Resilienz, wie es die Wissenschaft nennt, ein. Du erinnerst Dich an die Untersuchung der beiden Wissenschaftler Werner? Inzwischen ist viel Zeit vergangen und man hat sie genutzt, um das Thema Resilienz weiter zu untersuchen und zu erforschen. Vielleicht ist Dir auch schon aufgefallen, dass Resilienz ein sehr wichtiges Thema in unserer Gesellschaft geworden ist. Selbst Unternehmen machen sich Gedanken zu dem Thema und wollen wissen, wie sie ihre Mitarbeiter resilienter machen können, ja, wie ein ganzes Unternehmen resilienter werden kann. Inzwischen hat man einige wichtige Faktoren herausgefunden, die zu einem Mehr an Resilienz führen. Und die möchten wir Dir natürlich gerne in dieser und in der nächsten Lektion vorstellen. Es geht dabei um folgende wichtige Aspekte: Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Verantwortung übernehmen, Opferrolle verlassen, Netzwerk und Zukunft. Da es ein so wichtiges Thema ist, wollen wir uns dafür etwas mehr Zeit nehmen. Resilienzfaktor: OptimismusBist Du ein optimistischer Mensch? Es liegt auf der Hand, dass Menschen, die daran glauben, dass eine Situation schlecht ausgeht, weniger Energie zur Verfügung haben und sich das Leben schwerer machen. Pessimisten haben es wirklich nicht leicht! Dabei ist es so wichtig und fühlt sich so unendlich besser an, wenn es uns gelingt, einen positiven Verlauf zu vermuten.Nun, wie sieht es bei Dir aus?Glaubst Du eher, dass es gut ausgeht oder eher, dass es schlecht ausgeht?Glaubst Du, dass Dein Tag gut wird, auch wenn es regnet oder eher, dass schon jetzt klar ist, dass Dir dieser Tag nichts als Ärger bringen wird?Eine positive Erwartung weckt positive Energien und eine negative Erwartung weckt negative Energien. Es wird also Zeit, optimistischer zu werden. Aber, wie macht man das?Eine Möglichkeit besteht darin, dass Du Dir eine Liste von Ereignissen erstellst, die gut ausgegangen sind, obwohl es nicht sicher war. Vielleicht nimmst Du gerade solche Situationen, wo Dein Pessimismus Dir deutlich gesagt hat, dass der negative Ausgang vorprogrammiert ist - und dennoch war das Ende gut. Wenn Du die Liste erstellt hast, dann lehn dich zurück, entspann Dich und nimm Dir ein Ereignis nach dem anderen vor. Spüre nach, wie sich das angefühlt hat am Ende, als Du feststellen durftest, dass das Ereignis einen guten Verlauf nahm. Wenn Du es in entspannter Haltung mit dem Körper nachspürst, dann beginnst Du diese Ereignisse innerlich in dem Bereich Deines Gehirns abzuspeichern, der für Optimismus und Gelassenheit zuständig ist. So kannst Du nach und nach auf die Erfahrungen Deines Lebens besser zurückgreifen und Optimismus aufbauen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, Deine Gedanken zu beeinflussen. Aber dazu kommen wir in einer eigenen Lektion.
Dem betrübten ist jede Blume ein Unkraut, dem fröhlichen jedes Unkraut eine Blume(Finnisches Sprichwort)
Resilienzfaktor: AkzeptanzEs gibt Situationen, die können wir nicht ändern. Und das muss jetzt nicht gleich eine schwere Erkrankung sein, es reicht schon die lange Schlange an der Kasse. Ja, es ist ärgerlich und man kann sich tierisch darüber aufregen. Aber dadurch änderst Du gar nichts, oder? Ganz im Gegenteil, Du wirst ärgerlich, regst Dich auf, machst Dir vielleicht sogar Vorwürfe, dass Du nicht früher zum Einkaufen gegangen bist. Alles keine guten Gefühle und nichts, was Dich stark macht? Oder? Es ist gut, wenn Du Dinge, die Du nicht verändern kannst, akzeptierst und nicht zu lange gegen Sachen kämpfst, die unveränderlich sind. Was wäre, wenn Du einfach sagen würdest:“So ist das halt!”,“Kann man nichts machen!” oder“That’s life!”?
In jedem Menschenleben kommen Ereignisse vor, die wir besser akzeptieren als dagegen anzurennen. Das kann natürlich auch die schwere, nicht mehr zu heilende Krankheit sein. Das heißt nicht, keine Medikamente mehr zu nehmen, nicht alles zu tun, um vielleicht doch noch gesünder zu werden. Es heißt aber, dem, wie es gerade ist, zuzustimmen. Zustimmung heißt nicht: Super, ich wollte immer schon mal krank sein. Zustimmung heißt: Ja, so ist es und ich nehme es, wie es jetzt ist und mache das Beste daraus. Wenn Du eine Sache hast, die Du nicht akzeptieren kannst, die aber einfach da ist und sich nicht verändern lässt, dann kannst Du folgende Übung machen:Nimm ein Blatt Papier und schreib die Sache darauf, die Du akzeptieren willst, dann nimm ein weiteres Blatt und schreibe darauf Deinen Namen. Lege beide Blätter auf dem Boden gegenüber in einem Abstand, der Dir derzeit stimmig zu sein scheint. Dann stell Dich auf das Blatt mit deinem Namen und wende Dich zu dem Blatt mit der Situation, die Du nicht akzeptieren kannst. Wie fühlt sich das an, dort zu stehen und die “Situation” anzuschauen? Gib Dir Zeit nachzuspüren und ganz auf diesen Platz anzukommen. Dann sag langsam zu der Situation: “Ich nehme Dich so, wie Du bist!” Wie fühlt sich das an? Sag nochmal: “Ich nehme Dich so, wie Du bist und akzeptiere Dich!” Nimm Dir Zeit! Diese Übung kannst Du mehrere Tage nacheinander machen.
Resilienzfaktor: Lösungsorientierung Wenn Menschen zu einem Berater gehen, dann haben sie oft den Wunsch zunächst alles zu erzählen, was das Problem betrifft, das sie zur Beratung geführt hat. Sie erzählen in aller Ausführlichkeit jede Einzelheit. Wer hat was wann wie gesagt? Wer hat was getan? Wer hat wie reagiert oder nicht reagiert? Und so geht es fort. Eine ganze erste Beratungsstunde kann dabei draufgehen, wenn der Berater oder die Beraterin keine Grenzen setzt. Natürlich ist es wichtig, einem Berater oder einer Therapeutin am Anfang einiges zu erzählen, versteh uns nicht falsch, aber es hat sich auch folgendes gezeigt:
Gespräche über Probleme erzeugen ProblemeGespräche über Lösungen erzeugen Lösungen
Es ist wichtig, dass Du Dir eine Lösungsorientierung aneignest. Wenn Du ein Problem hast, dann solltest Du nicht zu lange über das Problem nachdenken und analysieren, wie es dazu kommen konnte. Versuche so schnell wie möglich umzuschalten in den lösungsorientierten Modus. Und dieser Modus fragt nicht nach Ursachen, sondern nach Lösungen. Wenn Du also an der Kasse stehst und die Schlange scheint unendlich, dann frag Dich: Was kann ich jetzt machen? Entweder, ich bringe alle Sachen zurück und komme später wieder, oder ich frage, ob mich jemand vorlässt? Oder ich nutze die Zeit, um etwas im Internet nachzusehen, jemandem eine WhatsApp zu schreiben oder was auch immer. Mit dem Handy können wir überall produktiv sein. Das lange Analysieren von Problemen raubt Dir nur Energie und bringt Dich in eine schlechte Stimmung. Wende Dich bei allem so schnell wie möglich den Lösungen zu. Das kannst Du übrigens auch machen, wenn Dir ein Freund oder eine Freundin von Problemen erzählt. Du hilfst dann am meisten, wenn es Dir gelingt, Dein Gegenüber zu einer Lösungsorientierung zu bringen. Und das heißt hier: Frag nach, was Dein Freund oder Deine Freundin statt des Problems gerne hätte? Wie würde es aussehen, wenn das Problem gelöst wäre? Wenn die Person sich darauf einlässt wirst Du spüren, dass gleich eine andere Energie wahrnehmbar ist.
Resilienzfaktor: Verantwortung übernehmenMan könnte meinen, dass jeder erwachsene Mensch die Verantwortung für sein Leben übernimmt. Aber so ist es nicht und wir wissen auch nicht, wie es bei Dir ist. Verantwortung übernehmen heißt nicht nur zur Rechenschaft gezogen werden können, es heißt, die eigenen Dinge in die Hand zu nehmen und nicht zu warten, bis andere es für mich erledigen oder wer auch immer. Ich bin verantwortlich heißt, ich gestalte mein Leben und nehme es in die Hand.Warte nicht auf einen Geist, der alles für Dich macht, tu es selber!Wenn Du etwas haben möchtest, dann besorg es Dir!Wenn Du am Abend etwas Schönes machen möchtest, dann warte nicht, bis Dich jemand fragt oder Dir einen Vorschlag macht, frag selber, mache selber einen Vorschlag.
Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße.
(unbekannt)
Das ist Verantwortung übernehmen. Wenn Du darauf wartest, dass man Dir gibt, was Du willst, wenn Du wartest, dass andere gute Vorschläge machen, dass sie eine Idee haben und eine Sache erledigen, dann wirst Du oft lange warten müssen und bekommst dann unter Umständen noch nicht einmal das, was Du Dir gewünscht hast. Du bist der Chef, die Chefin in Deinem Leben, das kannst Du an niemanden delegieren, das kann und darf dir keiner abnehmen und Du solltest die Zügel Deines Lebens immer in Deinen Händen wissen.Aber das heißt auch zu entscheiden, Fehler zu machen, dafür gerade stehen und sich auch über eigene Erfolge richtig freuen. Denn Du hast das bewirkt. Wer die Verantwortung für sich abgibt, der macht sich abhängig - gerade wenn es um eigene Bedürfnisse geht. In Beziehungen kommt das oft vor. Man wartet, bis der Partner errät, was man will und beklagt sich dann, dass es nicht ganz das Richtige war und viel zu lange gebraucht hat.Sag, was Du willst, haben willst, was Du magst. das ist Verantwortung übernehmen und damit solltest Du heute schon anfangen. Dafür muss man wissen, welche Bedürfnisse man hat.
Wie man das lernen kann?
Bedürfnisse erspürt man. Das hatten wir weiter oben schon mal, erinnerst Du Dich?
Du brauchst einen guten Zugang zum Körper, um zu spüren, was Du magst und möchtest. Den Zugang zum Körper kann man üben. Einfache Übungen aus dem Tai Chi oder Qui Gong - Du findest zahlreiche Übungen dazu bei YouTube - können Dir helfen, besser zu spüren und wahrzunehmen.
Hier ein Beispiel:
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Weitere InformationenEine Hausaufgabe gibt es bei dieser und der nächsten Lektion nicht. Wenn Du Fragen oder Wünsche hast oder Unterstützung brauchst, dann melde Dich bei uns! Hab eine gute Zeit
Bruder David