Rabbiner Dr. Gábor Lengyel

Alter und Beruf:

Ich bin am 13. Januar 1941 geboren, also werde ich im Januar, so G’tt will, 78!

Ich bin Senior Rabbiner der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover und seit März dieses Jahres auch Rabbiner der neugegründeten „Reformsynagoge“ in Hamburg. Darüber hinaus bin ich seit 2012 Dozent/Lehrbeauftragter der Leibniz Universität Hannover.

Was bedeutet Ihnen Glaube?

Das Wort Glaube (auch Glauben) wird verwendet, um eine Grundhaltung des Vertrauens zu bezeichnen. Das Wort zielt auf Vertrauen, Gehorsam, Treue. Im Hebräischen gibt es die Wurzel „Aleph-Mem-Nun“, daraus wird das Wort Emuna „das Glauben“, oder „Zuversicht“ oder „Vertrauen in Gott“ abgeleitet. Emuna wird als Überzeugung und Erkenntnis einer tief in der Seele verwurzelten Wahrheit beschrieben. Emuna steht über dem Verstand und dem Gefühl und ist ein jüdisches Erbe von den Vorvätern und -müttern her. Wir haben jedoch kein Dogma des Glaubensbekenntnisses, wie das in Christentum und im Islam der Fall ist. Glauben ist vor allen Dingen eine Privatsache! Wir fragen nicht nach dem Glauben, sondern nach Taten! „Unter allen Vorschriften und Verordnungen des mosaischen Gesetzes lautet kein einziges: ‚Du sollst glauben oder nicht glauben’, sondern alle heißen: ’Du sollst tun, oder du sollst nicht tun’“, sagte Moses Mendelssohn.

Welcher Satz (Zitat, Weisheit…) ist Ihnen wichtig?

„Betrachte nicht den Krug, sondern dessen Inhalt“ (Mischna, d.h. die Mündliche Lehre, Sprüche der Väter 4,20)

Welches Buch hat Sie warum am meisten inspiriert und worin bestand die Inspiration?

Hasnain Kazim, Post von Karlheinz 2018.
Warum? Ein Musterbeispiel für nötige Handlung. Täglich bekommt Hasnain Kazim hasserfüllte Leserpost und er antwortet. Er schreibt: “Wenn wir schweigen, beginnen wir, den Hass zu akzeptieren. Also reden wir!“

David Damberg


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