Dr. Peter Hundertmark, Referent für Spirituelle Bildung im Bistum Speyer, hat sich angesichts der momentanen Situation Gedanken darüber gemacht, wie wir zukünftig leben wollen. Und dazu zwölf Anstöße formuliert, die zunächst jeweils ein kurzes Bibelwort anführen und dann Anstöße für ein betendes Nachsinnen geben. Er lädt ein, der Frage nachzugehen, was uns Gott jetzt sagen will, und die eigenen Gedanken zu notieren.

Wie wollen wir künftig unsere nahen zwischenmenschlichen Beziehungen gestalten?

Gott ist jetzt wohlwollend gegenwärtig.

Bibel:
Denn die Gebote: Du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren!, und alle anderen Gebote sind in dem einen Satz zusammengefasst: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes. (Römerbrief 13,9-10)

Anstöße für ein betendes Nachsinnen:
Zeit zum Träumen: Wie wäre es, wenn unser Zusammenleben durch und durch gut wäre? Wie wäre es, wenn die Liebe – Wohlwollen, Mitgefühl, Zuneigung, Hinwendung… – die Basis von allem wäre?

Liebe ist das Gegenteil von Egoismus und Eigennutz. Gott ist die Liebe. Liebend und liebevoll sind wir Menschen Gott ähnlich.

Wir könnten das … angehen! Ja, und wir könnten das … umsetzen! Ja, und das…

Horchen:
Was könnte Gott mir/uns jetzt sagen wollen?

Damit es nicht verloren geht:
Wie möchten Sie von ihren Gedanken erzählen? Vielleicht ist es gut, sich jetzt ein paar Notizen zu machen, eine Skizze anzufertigen, ein Gedicht zu schreiben, eine Video-Botschaft aufzunehmen…

Bruder Nikolaus


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Kommentare

  • Mir fällt da ein, dass die Worte „sollen“ und „werden“ im hebräischen identisch sind. Seit ich das weiß, lese ich die Gebote mit: „Du wirst nicht ehebrechen…..usw.“ Und die augustinische Aussage „liebe und tu was du willst“ wird dadurch bestätigt. Wenn ich Gott von ganzem Herzen liebe, dann will ich an Seinem Wort festhalten und „werde“ eben dies und jenes nicht tun. Hier spüre ich eine große Freiheit. Der drohende Zeigefinger von „du sollst nicht“ fällt damit weg.
    Aus der Liebe leben ist unser aller Auftrag.
    Allerdings: Was ist, wenn ich bei manchem eben nicht wohlwollend, hingebend etc. sein kann? Dann meldet sich sofort das schlechte Gewissen.
    Ich würde mich freuen, wenn wir, die wir ein christliches Leben führen wollen, uns mehr in kritischer Solidarität üben würden. Da bin ich manchmal „ungeübt“.

    • Liebe Evelyn,
      hab‘ herzlichen Dank für den Hinweis zu „sollen“ und „werden“. Ich muss gestehen, dass mir das so nicht bewusst war…

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