Hildegard Sanner

Hildegard Sanner

Alter
60 Jahre

Beruf
Diplom-Pädagogin, Referentin der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) im Diözesanverband Hildesheim

Was bedeutet Ihnen Glaube?
Ohne meinen Glauben an einen Gott, der Frauen nicht nach ihrem Geschlecht beurteilt, sondern allein nach ihrem Glauben, könnte ich meine Arbeit als Referentin der kfd gar nicht mehr ausüben. Ich denke nämlich nicht, dass die Benachteiligung von Frauen in der katholischen Kirche gottgewollt ist. Weil ich an Gerechtigkeit glaube, kann ich trotz Rückschlägen und Enttäuschungen durch die Amtskirche seit fast 30 Jahren an der Seite der Verbandsfrauen für die Gleichstellung von Frauen in der Kirche eintreten. Für mich persönlich versuche ich gerade, mich mit der mütterlichen Seite Gottes anzufreunden. Das ist gar nicht so leicht, wenn man mit einem männlichen Gottesbild aufgewachsen. Aber es ist auch eine sehr schöne Erfahrung.

Welcher Satz (Zitat, Weisheit…) ist Ihnen wichtig?
„Es is ja wie es is!“ aus „Frühstück bei Stefanie“ in NDR 2. Dieser Satz hilft mir oft, wenn die Realität mal wieder anders ist als ich sie gerne hätte. Er gibt mir etwas mehr Gelassenheit, mit Humor die Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann.

Welches Buch hat Sie warum am meisten inspiriert und worin bestand die Inspiration?
Da ich sehr viel lese, fällt es mir schwer, mich auf ein Buch zu beschränken. Aber im Zusammenhang mit meinem Impuls am Sonntag ist es dies: „Muscheln in meiner Hand“ von Anne Morrow Lindbergh (1955). Die Frau des Fliegers Charles Lindbergh beschreibt darin wie wichtig es für jeden Menschen, aber gerade auch für Frauen ist, sich von Zeit zu Zeit zurückzuziehen, um wieder im Einklang mit sich selbst zu sein und Gott begegnen zu können. Ihr Rückzugsort war eine einfache Strandhütte. Als ich das Buch in den 90er Jahren zum ersten Mal gelesen habe, fühlte ich mich sofort verstanden mit meiner Sehnsucht, einen Ort zu haben, an dem ich nur da sein kann und keine Erwartungen erfüllen muss.

Bruder David


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