6 Tipps für Deine Selbstentwicklung

6 Tipps für Deine Selbstentwicklung

Kann man menschliche Entwicklung und Spiritualität voneinander trennen? Kann man sich zwar geistlich nennen, fromm und gebetsfreudig sein, aber nicht an sich arbeiten? Nein, natürlich nicht. Glauben und Spiritualität erfordern es, dass wir ständig an uns arbeiten. Wir werden immer wieder aufgefordert, ganz ehrlich auf unser Leben zu blicken und zu schauen, wo es noch Potential zur Weiterentwicklung gibt. Es reicht dabei nicht einfach festzustellen, dass ich bspw. ein Sünder bin – das kann nur ein erster Schritt sein. Der ist natürlich wichtig und sogar notwendig, doch wer dabei stehen bleibt, der entwickelt sich ja nicht weiter.
Glaube ist ja nicht etwas wie Sport, wo ich eine Fähigkeit gezielt eintrainiere, die ich aber außerhalb meiner Sportart eigentlich kaum brauche. Oder anders formuliert: Wer gut golfen kann oder Fußball spielen, der muss nicht unbedingt ein höflicher und engagierter Mensch sein – das kann man immer wieder in Zeitungen nachlesen, wenn insbesondere junge Sportler einen immensen Mangel an wirklicher Persönlichkeit vermissen lassen. Für Sportler muss aber der Sport nicht deckungsgleich mit dem privaten Leben sein – im Glauben und der Spiritualität schon.

Die Mystik wusste immer davon, dass wir im Glauben nur wachsen können, wenn wir als Menschen wachsen. Gerade weil die Mystik Gott immer auch als eine innere Erfahrung angesehen hat, galt es, diesen inneren Raum vorzubereiten und zu erkunden, damit er für die Begegnung mit Gott bereit ist.

Was aber kann man tun, um sich weiter zu entwickeln? Ich habe für Dich 6 Tipps für Deine Selbstentwicklung gesammelt, die Dir helfen können, an Dir zu arbeiten.

1. Lerne Dich zu spüren

Es gehört zu meiner tiefsten Überzeugung, dass alles damit beginnt, dass ich mich spüren kann. Wer sich nicht spüren kann, wird gut oder schlecht nicht unterscheiden können, der hat keinen Bezug zum Inneren und kann auf wesentliche innere Ressourcen nicht zugreifen.
Die Weisheit des Körpers und tiefe Inspiration sind ohne Körpergespür nicht denkbar.
Und Persönlichkeit geht nicht ohne inneres Spüren.

Daher solltest Du Dich unbedingt damit beschäftigen – und das geht im Grunde ganz einfach.
Halte mehrmals am Tag inne und frage Dich: Was spüre ich gerade? Und dann spürst Du in Dich hinein und benennst innerlich Dein Empfinden und Fühlen.

Oder Du stellst Dir mehrmals am Tag vor, wie sich Wasser auf den Händen anfühlt oder ein Frotteehandtuch, das Du in den Händen hältst. Wie fühlt es sich an, sich im Schnee zu wälzen oder eine heiße Tasse Tee zu trinken?
Das sind einfache Übungen, aber sie trainieren Deine Fähigkeit, Dich selber zu spüren.

2. Lerne Dich zu beruhigen

Wer sich weiterentwickeln will, der muss bereit sein, negative Emotionen eine Zeit lang auszuhalten. Wer immer nur glücklich und happy sein möchte, der bleibt letztlich unterentwickelt. Damit aber aus negativen Emotionen persönliches Wachstum wird, musst Du in der Lage sein, die negativen Gefühle herunter zu regulieren. Nur wenn die negativen Gefühle nicht zu stark sind und Dich nicht überwältigen, hast Du die Chance, sie innerlich einzuordnen und damit zu verarbeiten. Dafür benötigt man die Fähigkeit der Selbstberuhigung. Das können Meditationsübungen sein, Techniken, die negative Erfahrung auf Abstand halten oder Gespräche mit Freunden – das ist ganz egal. Entscheidend ist es, dass Du zwar die negativen Emotionen spürst, aber dennoch regulieren kannst.

3. Nähere Dich Deiner Angst

Es ist aus dem, was ich bisher geschrieben habe, eigentlich ganz logisch, was jetzt kommen muss oder kann. Hier geht es darum, sich gezielt negative Emotionen herauszusuchen und das geht am Einfachsten mit meinen Ängsten. Ich muss also nicht die nächste Krise oder Kränkung abwarten. Die Angst vor dem Chef, die Sorge vor dem Arzttermin, ja, sogar die Flugangst können ein guter Ausgangspunkt sein, dem Du Dich stellen kannst.
Dabei ist ein zwar gezieltes, aber behutsames Vorgehen gefragt. Denk an die Selbstberuhigung – Du sollst Dich nicht überfordern.
Stell Dich also Deinen Ängsten und arbeite bewusst und gezielt an Ihnen, das kann Dich ein ganzes Stück weiterbringen.

Ansonsten bietet natürlich die nächste Krise gewiss ein gutes Übungsfeld. 😉

4. Erforsche Deine miese Stimmung

Neben der Angst, können innere Stimmungen ein guter Weg sein, tiefer mit sich in Kontakt zu kommen und so mehr über sich zu erfahren. Wir haben alle einmal Tage, an denen wir uns nicht gut fühlen. Irgendwie läuft es nicht rund, man fühlt sich schlecht, hat keine Freude und überhaupt klappt irgendwie gar nichts.
Das ist ein guter Ausgangspunkt. Denn nun kannst Du beginnen, diese Stimmung zu untersuchen. Was sagt sie aus? Was fällt Dir auf, wenn Du sie beobachtest? Welche Farbe hat sie, welche Bewegung macht sie und was will sie Dir und der Welt sagen?

5. Geh spazieren

Wenn Du eine Emotion identifiziert hast und Du sie innerlich einordnen willst, da brauchst Du die Fähigkeit der Selbstberuhigung – das hatte ich schon geschrieben. Aber Du brauchst auch Zeit und Muße, dies geschehen zu lassen und Deinem inneren System zu ermöglichen, für Dich alles zu ordnen. Dafür ist es gut, wenn Du Dir eine entspannte Atmosphäre schaffst. Spazieren gehen ist ein Weg. Du gehst mit der Emotion nach draußen, denkst immer wieder daran, aber bist nicht beherrscht von der Emotion. Wenn Du so damit umgehst, läuft es am besten und Du hast gute Chancen, dass Du am Ende Deines Spaziergangs weiter gekommen bist und Du Dich besser fühlst.

6. Lies inspirierende Bücher

Du kannst auch andere Inspirationen für Deine Weiterentwicklung nutzen. Ich lese sehr gerne und konnte schon so manche Entwicklung durch Bücher erreichen. Sie waren mir immer gute und wertvolle Inspirationsgeber.
Sorge dafür, dass Du immer ein Buch hast, das Dich inspiriert. Das können Gedichte, Bücher über Selbstentwicklung oder spirituelle Bücher sein. Es gibt vieles, was Dich inspirieren kann. Entscheidend ist es, dass Du in dieser Hinsicht für Dich sorgst und nach entsprechenden Büchern Ausschau hältst.
Unsere Seele braucht Nahrung und dafür bist Du zuständig.

Nun, soweit meine 6 Tipps für Deine Selbstentwicklung.
Hast Du noch Ergänzungen?
Anregungen?

Bruder David


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Kommentare

  • Ein sehr schöner Artikel, es ist immer gut, wenn es nicht zu viel auf einmal ist, also 6 grundlegende Tipps und nicht die 50 besten Tipps ever. Eine Anregung: Es kann gut sein, sich einen Mentor zu suchen, der vielleicht schon ein Stück weiter ist auf dem Weg, den man gehen möchte, oder vielleicht bietet einem jemand Hilfe an, dann sollte man den eigenen Anspruch, dass man das schon alleine schafft, vielleicht mal beseite legen und das als Geschenk annehmen können.

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