Hildegard von Bingen und die vier Elemente

Im Chemieunterricht haben wir es alle gelernt, dass die Welt aus mehr als vier Elementen besteht – weit mehr. Doch noch bis ins Mittelalter hinein dachte man, dass die Welt aus Feuer, Wasser, Luft und Erde bestand und in der traditionellen chinesischen Medizin geht man bis heute von einer sehr reduzierten Anzahl an Elementen aus.
Hildegards Medizin hat einen ganzheitlichen Ansatz, so würden wir heute sagen. Sie schreibt:
“Alle Elemente der Welt befinden sich auch im Menschen und mit ihnen wirkt der Mensch.“
Für die Klosterfrau vom Rhein haben diese vier Elemente Einwirkungen auf den inneren Säftehaushalt und damit unmittelbar auf unsere Gesundheit.

Wie schon gesagt: natürlich gib es weit mehr als vier Elemente, das wissen wir heute. Was aber kann uns die Vier-Elemente-Lehre heute noch sagen?
Ich denke, dass es eher um vier Grundprinzipien, vier Grundströmungen oder um vier Seiten des Lebens geht, die, wenn sie ausgeglichen sind, ein gutes Grundgerüst für das Leben bieten können.

Leben im Gleichgewicht

Das Leben sucht nach Homöosthase, das heißt, nach einem Gleichgewicht. Wenn die Dinge des Lebens im Lot sind, dann erfahren wir das als inneres Gleichgewicht. Wenn ich Hunger habe, also einen Mangel verspüre, dann esse ich etwas und mein innerer Haushalt ist wieder ausgeglichen. Esse ich aber zu viel, dann kommt mein innerer Haushalt ins Ungleichgewicht, ich nehme zu und kann daran erkranken.
Sind meine Zeiten von Ruhe und Arbeiten ausgeglichen, so geht es mir gut, dann pendle ich mich immer wieder in die eigene Homöosthase ein. Erst wenn ich vom einen wie vom anderen zu viel tue, entsteht ein Unwohlgefühl.

So verhält es sich auch mit den vier Elementen des Lebens, die auch vier inneren Strömungen, Bedürfnissen und Neigungen entsprechen. Jeder hat seinen eigenen Grad an Ausgeglichenheit. Den gilt es zu suchen und zu finden. Nur wer ein gutes Selbstgespür hat, kann den Punkt der Ausgeglichenheit erspüren. Deshalb ist Selbstgespür so wichtig für die Gesunderhaltung.
Ich möchte Dir in den nächsten Wochen die vier Grundelemente: Feuer, Wasser, Erde und Luft einzeln vorstellen und bedenken. Fragen sollen Dir helfen selber festzustellen, wo Du mehr und wo Du weniger brauchst.

Vorbereitung zur Arbeit mit den vier Elementen

Ich schlage Dir folgende Fragen für den Beginn vor:
Wie spürst Du Deine Bedürfnisse?
Wo in deinem Körper nimmst Du als erstes wahr, dass es Dir gut geht?
Wie ist Dein Grundgefühl an ganz normalen Tagen?
Wieviel Zeit lässt Du Dir zu erspüren, was Du wirklich brauchst und haben möchtest?

Vielleicht magst Du Deine Gedanken hier lassen – ich würde mich freuen davon zu erfahren! Einfach einen Kommentar schreiben.

Bruder David


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Kommentare

  • Hallo :O)

    Ich denke das es ganz wichtig ist die vier Elemente mit in sein Leben einzubaun.
    Ich selbst bin eine temperamentvolle Schütze Frau. Element Feuer…Meine Freundinnen sind überwiegend Wasser und Luftzeichen vom Sternzeichen.

    Es gibt Tag und Nacht, Frühling, Sommer, Herbst und Winter, Ying und Yang, Feng Shui, Ayuveda. Alles gehört als ein Ganzes zusammen und ist nur so komplett und ohne Winter, könnte man sich z. B. nicht so an dem Frühling und Sommer erfreuen. Die Kombination aus allem macht es so schön, denn jede Jahreszeit hat besonders schöne Seiten.

    Geht man essen und hatte ein leckeres pikantes essen, so hat man doch im Nachhinein Hunger auf was Süsses. So ist es auf jeden Fall bei mir.

    Frau die eher von den Eigenschaften weicher, zarter beschaffen ist, der Mann als Beschützer…Man sieht das alles nur eine Einheit in Gemeinschaft ist und das ist doch sehr schön.

    Wenn ich völlig zufrieden bin, fliesst alles…Im chinesischen nennt man das – glaube ich – Chi…

    Der Mensch braucht das Ganzheitliche. Körper, Geist und Seele…Man kann nicht nur eine Seite betrachten, alles gehört zusammen.

    Lieben Gruss

    Corinna Stahr

    • Ja, genau… es braucht immer diesen Ausgleich, ein ewiges Hin und Her und die Kunst ist es, die eigene Mitte und den eigenen Punkt des Ausgleichs zwischen den beiden Polen zu finden, der ist bei jedem anders. Manche sind von Natur aus eher ruhige Typen und brauchen daher weniger viel Energie andere lassen sich schnell begeistern und können so schnell viel Energie bereithalten. Es ist eine eigene Kunst herauszufinden, wie es bei einem selber ist…. denn oft ist es anders als es scheint… LG Bruder David

      • Hallo hier noch einige Tips um das Gleichgewicht wieder herzustellen…:O)

        1. Schokolade essen :O)

        2. totes Meersalz zum baden ist auch wunderbar

        3. ein Buch lesen…Charlotte Link oder z. B. Expeditionen von Arved Fuchs
        Wüste, über das Meer, find ich superspannend und kann ganz toll dabei
        abtauchen

        4. Tagesausflug machen und eine Freundin z. B. in Bremen besuchen
        Stadtbummel, Cafe schlürfen auf dem Balkon, gemeinsam lachen

        5. Verwöhntag zuhause machen, Masken, planschen in der Wanne
        Duftkerzen aufstellen

        6. Radtour machen ins Grüne

        7. Tier kuscheln, entspannt auch sehr KATZE…:O)

        Vielleicht ist für den einen oder anderen das passende dabei. Würd mich sehr freuen.

        lg Corinna Stahr

  • Diese harmlos klingenden Fragen….haben es immer dermassen in sich! Vor allem Frage 1. Das muss ich üben, ausbaufähig. Frage 2 – am Magen. Frage 3 – Grundgefühl wäre fröhlich-dankbar in normalen Zeiten. Frage 4 – zuwenig Zeit im Sinne von Spüren. Zuviel Lesen, Denken, und zu viele Bereiche auf einmal.

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