Lächeln

Schönes Lächeln und mehr..

Behüte das Tor meiner Lippen (Ps 141,3)

Wenn Ende diesen Monats bei der Oscar-Verleihung die Sieger freudestrahlend auf dem roten Teppich posieren, können wir es wieder in Zeitungen und im Netz beobachten: Jede und jeder setzt ihr/sein schönstes und strahlendes Lächeln auf, wenn die Kameras blitzen. Und tatsächlich deuten wir gerne aus dem Lächeln eines Menschen dessen Zufriedenheit und Glück.

Aus den Gesichtsmuskeln erkenne ich, wie mein Gesprächspartner „drauf ist“

Im Gesicht haben wir eine Vielzahl von Muskeln, die so genannte mimische Muskulatur. Im Wesentlichen sind es acht Muskelgruppen, die vom Augenbrauenheber über den großen Jochbeinmuskel bis zum Mundringmuskel und Schmollmuskel reichen. Sie verändern sich beim Lachen, beim Grinsen, beim Weinen, beim Ärgern. In unserem Miteinander haben sie eine große Bedeutung, denn wir deuten oft aus dem ersten Eindruck der mimischen Muskulatur unseres Gesprächspartners, „wie der gerade drauf ist.“

Aber auch die Kaumuskulatur ist nicht unwichtig: Da ist zum Beispiel der Masseter-Muskel, mit dem wir unseren Kiefer zusammendrücken können und der im Verhältnis zu seiner Größe eine besondere Kraft hat. Wenn dieser Muskel sehr angespannt ist, bekommen Menschen ihre Zähne nicht mehr gut auseinander – sie sprechen nicht nur undeutlich, sie sehen oft auch recht angespannt aus. Der Muskel verläuft vom Wangenknochen bis zum Unterkiefer.

Das Tor meiner Lippen

Als Stimmtherapeut bin ich an einem Vers aus dem Psalm 141 hängen geblieben: „Herr, stelle vor meinem Mund eine Wache, behüte das Tor meiner Lippen!“ Natürlich ist der Vers fast 3000 Jahre alt, aber er erinnert mich, wie große Bedeutung in meinem Alltag diese Muskeln rund um meine Lippen haben. Sie entscheiden oft, ob ein erster Kontakt mit Menschen freundlich, angenehm und wohlwollend verläuft.  Da haben die Frauen den Männern oft etwas voraus, weil sie sich um die Haut im Gesicht und damit oft auch um die Muskeln im Gesicht etwas mehr kümmern.

Gesichtsmuskeln wollen bewegt sein um sich wohl zu fühlen

Es gibt sicherlich Menschen, die auf ganz natürliche Weise ihre Gesichtsmuskeln üben, weil sie viel lachen und weinen. Aber natürlich gibt es auch die Möglichkeit, diese Muskeln ein wenig zu üben: Das beginnt mit dem kalten Wasser und der Gesichtscreme am Morgen, die die Muskeln anregen und entspannen, dann kann man die einzelnen Muskeln im Gesicht mit den Fingern bewegen und massieren. Und das Schönste ist natürlich, sich vor den Spiegel zu stellen und einfach ein paar Grimassen zu schneiden. Am wichtigsten sind dabei für mich  vor allen Dingen die fröhlichen und freundlichen Gesichter. Du könntest Dich also vor den Spiegel stellen und Dich 30 Sekunden ganz wohlwollend anschauen. Und dabei auch überlegen, wem von Deinen Mitmenschen Du heute einen so wohlwollenden Blick gönnen möchtest.

Ich freue mich wieder über Deine Rückmeldungen und Erfahrungen mit dem schönen Lächeln und dem „Tor Deiner Lippen“.

Bruder Karl-Leo


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Kommentare

  • Irgendwie scheint mein voriger Kommentar abhanden gekommen, also noch mal neu:

    Diesen Psalmvers habe ich bisher immer nur als Bitte um Hilfe verstanden, doch lieber mal den Mund zu halten, und besser nichts zu sagen als das Falsche.
    Was ja auch ein bisschen mit dem Masseter zusammenpasst, wenn die Gedanken sonst allzu eigenwillig hinaus wollen … 😡

    Dass ´”behüten” auch heißen kann, darauf zu achten, dass der Mund öfter lächelt, dass das Gesicht freundlich guckt – auf diese schöne Idee kam ich noch nicht!

    Oder beides zusammen – weniger Worte und mehr lächeln.
    🙂

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