Im Körper leben

Die vier Elemente bezeichnen vier verschiedene Dimensionen und Qualitäten, die es gilt, in einen guten Ausgleich zu bringen. Alle vier sind grundlegend – die Erde aber ist das grundlegende Element. Auf diesem Element 26stehen wir, es trägt uns und wir sind Erdlinge. Nicht umsonst bezeichnen wir unseren Planeten mit dem Wort: Erde.
“Alle Entwicklung im Geist und zur Bezeugung des Wesens hängt für den zwischen Himmel und Erde gespannten Menschen zunächst einmal ab von der rechten Verankerung in der “Erde”, und das bedeutet vom Gewinnen des rechten Schwerpunktes.” So hat es Karlfried Graf Dürckheim in seinem Buch “Alltag als Übung” formuliert.
Wenn es darum geht, einen Bezug zur Erde als eines der vier Elemente herzustellen, dann geht es darum, den rechten Schwerpunkt zu haben. Und das ist nicht nur geistig zu verstehen. Es geht Dürckheim auch darum, in seinem Körper, er würde Leib sagen, im Mittelpunkt zu ruhen. Dazu gehört, dass wir überhaupt erst einmal im Körper leben.
Die meisten haben ihren Schwerpunkt oben, in den Schultern oder im Kopf. Das macht aber anfällig, man gerät leicht ins Wanken. Denn wenn der Schwerpunkt oben ist, kann man keine Stabilität entwickeln. Wer aber in der Körpermitte ruht, und das heißt in der Beckenschale, eine Hand breit unter dem Nabel, der steht fest mit beiden Beinen auf der Erde, ist nicht so leicht zu erschüttern.
Nur wer so in sich und in der Erde ruht kann auch lassen, kann seine Anspannungen in den Schultern und im Rücken lassen. Wer nicht in der Mitte seiner selbst ruht, und das heißt in der Erdmitte, der muss sich anderweitig festhalten – spricht: verkrampfen.

Verbundenheit mit den Wurzelkräften

Dann gilt es, mit meinem Bewusstsein wieder in den Mittelpunkt meines Körpers zu gehen, mich dort in den Wurzelkräften zu verbinden und zu verankern. Von dort wächst ein Vertrauen, dass mich unerschütterlich macht, das mich auch die schwersten Krisen überstehen lässt. Von hier aus entspringt auch die große Kraft des Lebens, die mich aufrecht stehen lässt, die mir Kraft für den Einsatz in dieser Welt gibt und die mich in allem die Würde bewahren lässt, weil ich mich von hier aus nach oben hin ausrichte.
Die innere Erdkraft ist selten explosiv, aber sie ist auf ihre eigene Art gewaltig und kann Widerstände überwinden und dadurch großes schaffen.
In der stillen Meditation übst Du Dich in diese Kraft ein: Du sitzt ruhig auf den Boden, auf einem Meditationshocker oder sitzt auf einem Stuhl. Du spürst dem Atem nach und bist mit Deinem Bewusstsein ganz in Deinem Körpermittelpunkt. Auch wenn Du immer wieder nach oben in den Kopf rutschen wirst, Du kehrst immer wieder zurück. Und wenn Du immer wieder und lang genug übst, dann wirst Du Dich von dort aus gründen und hast stets festen Boden unter den Füßen, und Du wirst eine Verbundenheit spüren, die weit über das hinaus geht, was Du bisher kanntest.

Womit kannst Du dich einüben, um mit den Wurzelkräften verbunden zu sein?
Wie kann es Dir gelingen im rechten Schwerpunkt zu leben?

Bruder David


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