Hallo, Valentin hier. Ich weiß, es ist lange her seit meinem letzten Artikel. Aber irgendwie hatte ich zuviel um die Ohren. Glaube ja nicht, eine Katze würde den ganzen Tag nur schlafen und nichts tun! Es ist harte Arbeit, eine Katze zu sein, vor allem, wenn man so bekannt ist wie ich!

Ich möchte mich aber noch für die vielen Grüße zu meinem Namenstag bedanken. Es wärmt mein kleines Katzenherz stets sehr, wenn so viele Menschen an mich denken. Auch habe ich zu Weihnachten einige leckere Dinge bekommen und etwas zum spielen..

Ich danke Euch sehr dafür. Ihr seid echte Freunde!

Heute möchte ich über das Verstecken sprechen. Das machen wir Katzen ja besonders gerne. Einen schönen Platz suchen, an dem ich nicht gesehen oder gehört werde, aber an dem ich mich wohl fühle. Es ist sowas Schönes, einen sicheren Platz für sich zu kennen, an dem man immer wieder heimkehren kann. Es ist zwar nicht so, dass ich mich unsicher oder bedroht fühle – nein, wirklich nicht. Ich verstehe mich mit meinem Menschen sehr gut – naja, meistens. Und selbst, wenn wir uns nicht verstehen, gibt es keinen Anlass, Schutz zu suchen.

Dennoch ist es sehr schön, einen Ort zu haben, wo ich mich maximal sicher fühlen kann, wo ich für mich bin und ganz bei mir.

Du brauchst einen Ort, wo Du dich maximal sicher fühlst!

Valentin von List

Ich habe dann Zeit, meinen Gedanken nachzugehen, ohne Impulse von außen. Ich folge einfach meinen inneren Bildern und erfreue mich daran. Und wenn dieser Ort auch noch kuschelig und dunkel ist, dann fühle ich mich nicht nur sicher, sondern auch geborgen – wie früher, als ich als kleine Katze auf meiner Mutter lag.

Ich glaube, dass wir alle, ja, auch Du, dass wir alle Orte brauchen, wo wir hingehen können und wo wir nicht nur sicher sind, sondern ebenso geborgen.
Ich glaube, dass wir einen Ort brauchen, wo wir für uns sind und wo wir unseren inneren Bildern folgen können. Niemand stört uns, niemand will uns etwas erzählen und ich muss auch niemandem etwas sagen.

Die Dunkelheit eines solchen Ortes ist dann nicht bedrohlich. Das gilt für Katzen ja ohnehin. Wir haben keine Angst vor Dunkelheit, weil wir immer sehen können. Aber Du, Du bist ein Mensch und hast sicherlich schon einmal Angst in der Dunkelheit gehabt.
Aber es gibt eine Dunkelheit, die ist nicht furchterregend, sondern die gibt Geborgenheit. Und ich wünsche Dir, dass Du eine solche Dunkelheit erfährst.

Was heißt überhaupt sich verstecken? Es bedeutet, sich dahin zu begeben, wo man nicht gefunden wird. Ich will nicht immer gefunden werden. Ich weiß natürlich, dass kleine Menschen, also Kinder, sich gerne so verstecken, dass sie gefunden werden. Ich aber suche ein Versteck auf, wo mich wirklich niemand findet, zumindest für lange Zeit nicht.

Du musst nicht immer für andere da sein!

Valentin von List

Und ich mag das, weil ich gerne mit mir zusammen bin. Ich mag es, für mich zu sein und Zeit zu haben für alles, was mir gerade in den Sinn kommt.
Und ich ich will Dir empfehlen, Dich auch einfach mal zu verstecken, Suche Dir Orte in der Stadt oder in Deinem Haus, wo Du Dich verstecken kannst und Dich niemand schnell findet.

Gerade ihr Menschen meint, man müsse immer so sozial sein und man dürfe sich nicht verstecken. Ich aber glaube, dass das ganz wichtig ist, um sich von zu vielen Menschen und Katzen zu erholen.

Manchmal beneide ich Maulwürfe, die leben immer im Versteck und können den ganzen Tag bei sich bleiben. Aber vermutlich wird das dann auch irgendwann langweilig.

Also: Wo ist Dein Versteck für Dich?
Wo verstecken Du Dich?

Dein
Valentin

Valentin


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Kommentare

  • Hallo Valentin,
    ich freute mich sehr, Dich wieder zu sehen, Deine Gedanken zu lesen, die (wieder mal) so vieles „zum Klingen“ bringen. Erinnerungsbilder tauchen auf – an verschiedene (Kraft-)Orte, Orte des Rückzugs, der Rück-Besinnung, besondere Orte in der Natur, ein Zimmer…..
    Schon immer fand ich es großartig, wie deutlich Katzen zeigen, wenn es ihnen zu viel wird – und einfach gehen (stolzieren, rennen….)

    Wieder bin ich fasziniert davon, wie genau Du beobachtest, das Außen und das Innen. Ganz besonders beeindruckt mich die Definition einer „guten Dunkelheit“. Ich sehe mir meine inneren Bilder von Dunkelheit(en) an…… und erkenne verschiedene Schattierungen von Dunkelheit, die ängstigende – aber auch die bergende, schützende – von der Du sprichst. Zu ihr fällt mir übrigens das kleine Märchen „Sterntaler“ ein, in dem das kleine Mädchen in der Dunkelheit der Nacht („niemand sieht mich“) auch ihr letztes Hemd hergibt, ehe sie ein neues vom Himmel erhält.
    Vielen Dank, lieber Valentin, dass Du uns Menschen immer wieder an Wesen-tliches erinnerst.
    Es grüßt Dich Heiderose

    • Liebe Heiderose,
      ich kenne das Märchen gar nicht, aber vielleicht kannst du es mir einmal vorlesen. Ich habe mich sehr gefreut, dass du mir geschrieben hast. Es ist schön zu wissen, dass Dir mein Text gefällt und Du darüber nachdenkst. Ich als Katze habe natürlich einen ganz anderen Zugang zur Dunkelheit – ich kann ja immer sehen. Und doch gefällt es mir, ganz versteckt zu sein, niemand sieht mich und wenn ich dann selber dennoch alles beobachten kann, dann freut sich mein Katzenherz. Dann denke ich: Es ist schön, eine Katze zu sein.
      Ich grüße Dich auch
      Valentin

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