Hallo, Valentin hier.
Und ich muss es gleich sagen: Weißt du, was ich gar nicht haben kann und was keine Katze gerne hat und wohin jede Katze wegläuft, wenn es passiert? Na, weißt du es? Ich sage es dir: Ich hasse es, wenn es laut wird, vor allem laute Stimmen sind ein Graus für meine sensiblen und zarten Ohren.


Ich kann es einfach nicht haben, wenn irgendein Krach in meine Ohren gerät.
Das hat einmal damit zu tun, dass ich Angst bekomme. Krach und Lautstärke hören sich bedrohlich an. Ich denke dann, da kommt etwas Schlimmes auf mich zu, etwas, was ich nicht mehr kontrollieren kann - wobei ich zugeben muss, ohnehin nur wenig kontrollieren zu können. Dafür habe ich dann einen Menschen engagiert.


Leider kann auch mein Mensch recht laut sprechen und er kann auch die Stimme erheben, wenn ich nicht das tue, was gewünscht ist. Ich bin nämlich, also heute bin ich mal ganz ehrlich, ich bin auch ein Schlitzohr. Und das mag mein Mensch nicht immer, und dann erhebt er die Stimme, und ich erstarre und hoffe, es geht vorüber, und ich kann weiter die Schlitzohrkatze sein.


Einen schönen ruhigen Tag, ein wenig Hintergrundgeräusche von der Straße - wer mag es schon mucksmäuschenstill - wir Katzen erst recht nicht, wenn es um Mäuse geht.
Nein, es braucht schon irgendwie Leben um mich herum, aber es soll auch gleichbleibend sein, nichts, was plötzlich entsteht. Dann haue ich meistens ab und verstecke mich - außer ich bin wieder die Schlitzohrkatze.


Warum ich dir das heute schreibe? Ich will dir deutlich machen, wie sehr eine ruhige Umgebung uns guttut. Es muss nicht immer wie auf dem Friedhof sein, aber zu überlegen, was man gerne hört und was nicht, das ist wichtig.
Manche Geräusche hören wir nicht, weil wir daran gewöhnt sind. Das heißt aber nicht, dass sie uns nicht stressen oder ärgern können. Das geschieht ganz subtil auf der Ebene unseres Unbewussten.


Ich weiß, dass Menschen gerne das Radio einschalten und dann alles Mögliche dabei tun. Aber ist das, was du da hörst, wirklich das, was dir guttut, was dich aufbaut und entspannen lässt?
Manchmal braucht man einfach eine Auszeit von dieser Welt, von den Kriegen und Klimakrisen, von den ganzen Fragen und Problemen einfach, um sich zu entspannen und ruhig zu werden.


Manchmal muss man sich vor der Welt verstecken, sich zurückziehen - nicht für immer, aber für eine Zeit. Verstecken ist nicht schlimm, es ist in uns allen angelegt.
Suche dir ein Versteck, wo du sicher bist und nichts Lautes mehr hören musst. Und laut ist nicht nur eine Frage der Lautstärke, sondern der Art und Weise, wie man kommuniziert.
Wie wäre es mal mit einem sanften Tag? Ich mag so etwas und suche es immer wieder in meinem Katzenjahr.
Und ich finde, du hast auch ein Recht darauf.


Suche das Sanfte und Leise, gönne dir ein Versteck, und sei es ein inneres, wohin du dich zurückziehen kannst und wo alles so ist, dass du ganz entspannt sein kannst.
Und wenn du ein Schlitzohrmensch sein möchtest, dann sei es einfach. Auch das kann manchmal helfen.
Mach es gut, und wenn du mir schreiben willst, dann freue ich mich.
Valentin

Valentin


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Kommentare

  • Lieber Valentin,
    das, was du so berichtest, trifft in vielen Teilen auch auf meine beiden Schlitzohrkatzen zu 🐈‍⬛🐈‍⬛. Außerdem glaube ich, dass wir Menschen uns oft gar nicht so sehr von euch Katzen unterscheiden. Ruhe und Rückzug sind nämlich auch für uns Menschen sehr heilsam und wichtig. In solchen Rückzugszeiten dürfen sich dann nur schnurrende Samtpfoten, sofern sie nicht ihren Schlitzohrtag haben, zu mir gesellen.
    Liebe Grüße Petra

  • Lieber Valentin, das ist eine zauberhafte Anregung einen „sanften Tag“ zu genießen. Alles Liebe für Dich! Liebe Grüße sendet Dir Cathérine

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