Da bin ich wieder. Hast wohl gedacht, dass von mir nichts mehr kommt, oder? Dabei hatte ich ganz fleißig daran gearbeitet, einen eigenen Online-Kurs zu erstellen, doch das hat irgendwie nicht geklappt. So werde ich zukünftig wieder dahin zurückkehren, Artikel für Dich zu schreiben, damit Du von der Weisheit von uns Katzen lernen kannst. Und heute geht es darum, wie man ruhiger wird und entspannter, gerade dann, wenn es hektisch ist oder Schlimmes passiert. Und da hatte ich in letzter Zeit wirklich einiges auszuhalten. Viele Freunde sind in der Nachbarschaft gestorben und das hat mich ganz traurig gemacht. Das geht wohl jedem so und vielleicht kennst Du das Gefühl, wenn das Herz schwer wird und sich zusammenzieht. Wenn man weiß, dass sehr Schönes nicht mehr passieren wird und schöne Stunden endgültig vorbei sind und Freunde für immer weg sind, dann tut das weh.

Ich verkrieche mich dann gerne und ziehe mich zurück. Leo, meine Mitkatze, ist da ganz anders, der ist immer zu sehen und immer munter und immer gut drauf. Ich weiß nicht, wie er das macht, aber ich weiß jetzt, dass jede und jeder seine Art hat, mit schwierigen Situationen umzugehen. Ist beides völlig okay: Sich zurückzuziehen oder sich ins Getümmel zu stürzen, zu springen und zu laufen. Bei allem ist es aber wichtig, dass wir weder mit dem einen noch dem anderen unsere Gefühle unterdrücken. Dann kann eigentlich nichts schiefgehen.

Aber was kann man machen, wenn es uns dennoch weiterhin schlecht geht, und wir verzagt sind und nicht wissen, wie es weitergehen soll? Und da möchte ich Dir heute eine schöne Übung zeigen.- Wir Katzen liegen ja viele Stunden am Tag, weil unser Herz so klein ist, brauchen wir mehr Ruhe als andere. Aber es ist auch eine Zeit, in der wir uns wieder in Ordnung bringen. Ich meine damit, dass wir uns wieder aufbauen, nicht nur körperlich. 

Und da helfen innere Bilder sehr, wieder ins Lot zu finden.

Manchmal stelle ich mir vor, dass einer meiner Freunde bei mir ist, den ich vor einiger Zeit verloren habe. Wie schön es ist, seine Nähe zu spüren und seine verständnisvollen Augen zu sehen, wie sie auf mir ruhen. Dann spreche ich mit ihm und erzähle ihm in Gedanken, was ich alles erlebt habe und was mich bedrückt.

Und ganz still im Inneren weiß ich, dass er mich hört, auch jetzt noch.

Othello, meine andere Mitkatze, kann das besonders gut, finde ich. Er ist in der Lage, sehr lange zu schlafen, und trotz allem ist er eigentlich immer gut gelaunt – obwohl er schon so einiges ertragen muss – ich bin halt nicht immer ganz so lieb.

Aber das bewundere ich. Er ist auch nie lange wütend oder ängstlich. Wenn er seine Ruhe haben will und ich nicht, dann versteckt er sich. Ja, es ist gut, wenn man ein Versteck hat, und es kann helfen, sich für eine Ruhepause vor den eigenen Problemen zu verstecken. Natürlich nicht den Rest des Lebens, wirklich nur, um seine Kräfte zu sammeln. Und dann geht es wieder weiter.

Und ich habe ein ganz besonders schönes Bild, das ich oft benutze. Ich stelle mir manchmal vor, ich wäre ein Berg. So ein großer und mächtiger Berg. Die kenne ich nur von Fotos. Und in solch einen Berg verwandle ich mich dann. Ich habe eine breite und massive Basis und einen Gipfel, der hoch oben sich auftürmt und Stolz in den Himmel ragt.

Und ich spüre, wie Regen und Schnee, Wind und Sturm an mir rütteln und es mir gar nichts ausmacht. Ich bin ja ein Berg, dem kann nichts etwas anhaben. Und wenn ich diese Kraft spüre und diese Stärke, dann geht es mir besser, dann weckt der Berg eine Kraft in mir, sodass ich ganz gelassen da bin und auch meistens gleich einschlafe. 

Und genau das möchte ich Dir auch empfehlen. Nicht nur die Übung mit dem Berg, sondern auch das, was die anderen Katzen so machen. Es wird Dir helfen, ganz bestimmt! 

Valentin


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