Georg Oberauer, M. Mus.
Dozent für Orgel und Orgel-Improvisation
an der Staatlichen Hochschule für
Musik, Theater und Medien Hannover
Wie bist Du zur Musik gekommen?
Mein Bruder hatte am Mozarteum in Salzburg Konzertfach Klarinette studiert, in der Kirche hörte ich viel Chor- und Orgelmusik und dann gab es diese alte Musikkassette mit Orchesterwerken von Mozart, die mich beeindruckt hat. Ich habe solange genörgelt, bis zu Hause ein Klavier stand und es kam dann mit acht Jahren zum Klavier- und mit elf Jahren zum Orgelunterricht. Letzteres Instrument war dann doch stärker und führte mich mit 15 Jahren als Jungstudent ans Mozarteum. Trotzdem blieb das Klavier als leichter „Schatten“ erhalten und es war immerhin mein Zweithauptfach an der Musikhochschule Stuttgart. Rückblickend war die Musik in den ersten 20 Jahren schlicht überlebensnotwendig.
Wer hat Dich musikalisch am meisten beeinflusst?
Meine Lehrer – allesamt. Und auch manche gute Schüler und Studenten.
Was bedeutet es für Dich, in einer Kirche und insbesondere in unserer Hauskirche zu spielen?
Als Kirchenmusiker sind mir Kirchen jeglicher Größe und Art vertraut. Die Hauskirche der Cella, die ich bereits kennenlernen konnte, ist ein überaus gelungener moderner Sakralraum; in seiner schlichten Schönheit ist er verbindlich und anrührend zugleich.
Stell dir vor, Zeitreisen sind möglich: In welcher musikalischen Epoche möchtest Du einmal eintauchen?
Jetzt mal als der ganz klassische Kirchenmusiker: In die Zeit von Johann Sebastian Bach. Um zu erfahren, was wir heute in der Interpretation seiner Musik denn alles so falsch machen – bzw. für richtig halten… Aber vielleicht ist das, was wir heute so machen, auch gar nicht so schlecht!