In den letzten Tagen gab es zwischen dem Regen auch schon kurze Abschnitte mit wunderschönem Sonnenschein. Nach den trüben Tagen des Januars tut mir das Licht richtig gut. Und der 2. Februar wurde von vielen Menschen auch in den früheren Jahrhunderten als ein wichtiger Einschnitt empfunden. Es ist der 40. Tag nach Weihnachten. Die Kirche feiert das Fest der Darstellung des Herrn, im Volksmund ist dieser Tag immer noch bekannt unter dem alten Namen Maria Lichtmess. Früher dauerte die Weihnachtszeit bis zu diesem Tag, die Krippe und die Tannenbäume wurden erst an diesem Tage abgeräumt. In vielen Gemeinden werden die Kerzen an diesem Tag gesegnet.

Licht kann gesund machen         

In den alten Bauernregeln hat der Lichtmesstag eine große Bedeutung. Schon damals haben die Menschen gewusst, was die heutige Forschung präzise beschreiben kann: Licht kann krank machen, Licht kann aber auch gesund machen. Es kann die Laune heben oder die Depression verstärken. Im Sommer kann unser Körper bei blauem Himmel bis zu 100.000 Lux am Tag bekommen, im Winter ist es nur ein Bruchteil davon. Wenn unser Körper überwiegend künstliches Licht bekommt, nehmen wir damit nicht nur Einfluss auf unser Wohlbefinden, sondern auch auf das Funktionieren unseres gesamten Körpers und damit auf die Leistungsfähigkeit und die Gesundheit unseres Körpers.

Die Forschung schenkt derzeit deshalb dem Auge besondere Aufmerksamkeit. Der Aufbau und die Funktion dieses Sinnesorganes zur Wahrnehmung und Weiterleitung von Lichtreizen informiert uns nicht nur über hell und dunkel oder über Farben, es lässt uns nicht nur Gegenstände und Personen erkennen - es wirkt auch noch direkt auf die Hormonsteuerung unseres Körpers. Üblicherweise schlafen wir im Winter länger, im Sommer fällt es uns leicht, früher aufzustehen und mit weniger Stunden Schlaf auszukommen.

Licht steuert unsere Körperprozesse

Vom natürlichen Tageslicht am Morgen oder Mittag angeregt, schüttet der Körper die aktivierenden Hormone Serotonin und Cortisol aus, die echte Wachmacher sind. Abends, wenn die Sonne untergeht und das natürliche Licht wärmer bzw. warmweiß wird, produziert der Körper hingegen mehr Melatonin, das auch als so genanntes „Schlafhormon“ bekannt ist und für Ruhe sorgt. Der Grund für die unterschiedlichen Wirkungen bzw. Auswirkungen sind die unterschiedlichen Farbspektren des Lichts und die damit einhergehende Änderung der Farbtemperatur, die sich je nach Leuchte bzw. (LED-)Leuchtmittel auch imitieren lässt. Ist der Blau-Anteil nämlich wie bei kaltweißem oder Tageslicht höher, wirkt es aktivierend. Überwiegt dagegen der Rot-Anteil, wie bei abendlichem Sonnen- oder warmweißem Licht, wirkt es auf den menschlichen Organismus eher beruhigend.

Die Sonne unseres Heils

Im Psalm 36 heißt es: In Deinem Lichte sehen wir das Licht. Diese tiefe Erfahrung des Lichts als ein Leben und Glück spendendes Element hat Gläubige zu allen Zeiten ermutigt, Christus als die Sonne und das Licht unseres Heils zu preisen. Das ist, so finde ich, ein wunderschönes Bild. In diesen Wochen kann man das besonders gut erleben. Nach den trüben Monaten lechzt mein Körper jedenfalls sehr nach Licht. Ich spüre, wie er sich freut, wenn auch nur der kleinste Sonnenschein durch das Fenster dringt oder ich im Sonnenschein ein paar Schritte spazieren gehen kann. So wünsche ich Dir eine sonnige Woche und freue mich, von Dir zu lesen, welche Erfahrungen Du mit dem Licht in Deinem Leben gemacht hast.

Bruder Karl-Leo


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