26/09/2015
Ernesto Cardenal

Er ist Dichter und Theologe, Priester,  er war Minister, er war Mönch, lebt auf einer kleinen Insel und ist ganz gewiss eine Ausnahmeerscheinung: Ernesto Cardenal.
Geboren am 20. Januar 1925 in Granada, besuchte er dort die Jesuitenschule. Schon damals begann er Gedichte zu schreiben.
1942-1946 studierte er Philosophie und Literaturwissenschaft an der Universidad Nacional Autonoma von Mexiko, anschließend bis 1949 an der Columbia University in New York. Zwischen 1949 und 1950 bereiste er Italien, Spanien und die Schweiz. Ende der 1950er Jahre schloss er noch ein Theologie-Studium in Mexiko und Kolumbien an.
Bereits während des Studiums beteiligte er sich an der revolutionären Bewegung, weshalb er 1956 das Land verlassen musste.
1957 trat er in das Trappistenkloster Gethsemany in Kentucky ein, wo Thomas Merton sein Novizenmeister war. In jener Zeit hat er auch eines seiner Hauptwerke geschrieben: Das Buch von der Liebe.

Aus gesundheitlichen Gründen musste er dann 1959 das Kloster wieder verlassen, studierte in einem Benedintinerkloster katholische Theologie und wurde 1965 zum Priester geweiht.

Am 19. Juli 1979 kehrte Cardenal nach Nicaragua zurück und übernahm das Amt des Kultusministers, das er bis 1987 inne hatte. Papst Johannes Paul II hat ihn wegen seines politischen Engagements vom Priesteramt suspendiert.
Nach seiner politischen Tätigkeit hat sich Cardenal vornehmlich seinem dichterischen Schaffen gewidmet und weitere Gedichtbände herausgegeben sowie zahlreiche Europatourneen absolviert.
Für sein schriftstellerisches Schaffen bekam er 1980 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

Cardenals Gedichte, ganz besonders im Buch von der Liebe, sind Zeugnisse eines zutiefst klösterlichen und spirituellen Menschen. In einfacher Sprache versteht es Cardenal hinter mancher Oberflächlichkeit die tiefere und göttliche Dimension zu entdecken. Man kann es auch so sagen: Ernesto Cardenal ist auch ohne Klostermauern zutiefst ein Mönch geblieben.

 

 

David D.


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