Ja, ich weiß, es ist schon lange her, dass ich geschrieben habe. Nicht, dass Corona mich in irgendeiner Weise beeinträchtigt hat, ganz im Gegenteil. Es ist eine ruhigere Zeit mit mehr Raum, mit meinem Menschen zusammen zu sein, und gefährdet war ich ja auch nicht. Es gibt zwar das Corona-Virus auch für Katzen, aber das ist nicht so gefährlich.
Nein, ich brauchte einfach eine Schaffenspause, um zu überlegen, was ich denn in Zukunft schreiben möchte. Was kann ich Dir aus meinem Katzenleben mitgeben und welcher Teil meiner Katzenweisheit kann Dir als Mensch helfen? Das war eine große Aufgabe für ein Katzenköpfchen - obwohl mein Kopf schon recht groß ist.
Jetzt aber weiß ich, wie es weitergeht und ich möchte gerne einen kleinen Ratgeber für Menschen schreiben, direkt aus dem Leben eines Klosterkaters gegriffen. Insgesamt sechs mögliche Kapitel habe ich mir schon überlegt und gewiss kommen noch weitere dazu.
Mit jedem Artikel werde ich Dir einen Aspekt vorstellen, den ich unmittelbar aus meinem Leben als Klosterkater gewonnen habe. Wobei die meisten sicherlich von jeder Katze geteilt werden könnten.
Heute beginne ich mit meiner Empfehlung:

Du brauchst ein sicheres Zuhause!

Für uns Katzen ist es besonders wichtig, eine Homebase zu haben, also einen Ort, wo wir uns wohl und sicher fühlen. Du weißt ja, wie sehr wir kuschelige Plätze lieben, wie uns warme Orte anziehen und jede Höhle ein Genuss für uns ist. Wenn Du so leben kannst, dass Du einen Punkt oder Ort in Deinem Leben hast, wo Du Dich wärmen kannst, dann geht es Dir insgesamt gut.
Das Kuschelige spielt dabei eine große Rolle. Was aber heißt es zu kuscheln?
Es heißt, sich in Weichem zu wiegen, sich an etwas Angenehmem zu reiben und das zu stimulieren. Das löst dann in uns allen - und ich weiß, wovon ich spreche - ein unglaublich schönes Gefühl von Geborgenheit und Wohligkeit aus. Wir tanken dann auf und bekommen neue Energie. Solche Zeiten solltest Du Dir unbedingt nehmen. Es braucht nicht viel dafür, es reicht eine schöne Decke oder ein wunderbares Kissen, das Du lustvoll in den Arm nimmst. Besonders schwere Decken sind sehr hilfreich, dann fühlt man sich so umschlossen, als würden wir als kleines Kind (oder Kätzchen!) von der Mutter oder dem Vater liebevoll behütet und beschützt.

Du darfst verschwinden!

Erlaube Dir auch, Dich manchmal einfach zu verkriechen, Dich unter eine Decke zu legen und ganz darunter zu verschwinden. Ja, erlaube, Dich zu verstecken und Dich einfach in Sicherheit zu begeben. Das ist nämlich eine Homebase, ein Ort, wo ich sicher bin.
Kleine Kinder machen das, weil sie wissen, wie gut ihnen das tut. Wir Katzen sind auch so vernünftig, dass wir das tun und schämen uns deshalb nicht. Erwachsene Menschen finden das immer ganz drollig und niedlich, kommen aber nicht auf den Gedanken, dass es Ihnen ebenfalls gut tun könnte. Das nenne ich unvernünftig.
Mach Du es anders, erlaube Dir für ein paar Minuten, ganz zu verschwinden, einfach weg zu sein, ganz aufgehoben unter einer Decke, ganz für Dich, unsichtbar.
Es ist wirklich ein tolles Gefühl, gerade, wenn es schwer wird im Leben.
Also, wo ist deine Homebase, was braucht Deine Umgebung, damit sie Deinem Bedürfnis nach Kuscheln und Unsichtbarkeit entspricht und Dir Sicherheit und Ruhe vermittelt?
Gerade in der aktuellen Zeit kann Dir das den Tag retten. Und wenn Du dann unter der Decke liegst, dann denke an mich, Valentin, denn dann weißt Du, warum ich so gerne und so oft schnurre.

Ich wünsche Dir viel Kuscheln in Deinem Leben

Valentin


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Kommentare

  • Lieber Valentin,
    das sind doch sehr schöne Klosterkater-Weisheiten, die Du weitergibst!
    Ich als Schildkröte sehe das genauso – wobei ich es natürlich etwas einfacher habe zu verschwinden, ich muss nur meinen Kopf einziehen, dann habe ich meine Ruhe.
    Aber ich liege auch gerne nur still und gemütlich herum, so kann man auch viel entspannter nachdenken, finde ich. Für die Menschen ist eine Decke natürlich sehr praktisch, damit sie es kuschelig haben, die frieren ja auch so leicht.
    Vielleicht bringst Du eines Tages Deinen Ratgeber als Buch heraus? Dröge Ratgeber, die von Menschen geschrieben wurden, gibt es in den Buchläden schließlich schon genug 🙂
    So, das wollte ich kurz loswerden, und jetzt mache ich noch ein bisschen weiter Winterruhe.
    Mit bestem Gruß,
    Krotti

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