Nun sei mal ehrlich: Du hast doch insgesamt echt genug zum Leben, oder? Heute schon satt geworden? Vermutlich, oder willst Du gerade abnehmen?
Hast Du ein Dach über dem Kopf? Davon gehe ich aus.
Ich bin mir auch sicher, dass Du etwas zum Anziehen hast.
Der Kühlschrank wird nicht ganz leer sein und dann und wann wirst Du dir auch etwas leisten können. Gut, Du gehörst vielleicht nicht zu den ganz Wohlhabenden, du musst schon rechnen und überlegen. Und klar: Es könnte immer mehr sein, es könnte immer besser sein.
50-Cent-Übung
Und nun laden wir Dich ein 50 Cent abzugeben. Nicht viel, oder? Mit diesen 50 Cent kannst du das Abgeben einüben, das Teilen. Es gibt genügend Menschen in der Stadt, die nach etwas Geld fragen. In der kommenden Woche gib mindestens einmal 50 Cent, auch wenn Du es sonst nicht machst. Und sollte Dir niemand begegnen, dann gib wahlweise ein besonders hohes Trinkgeld. Aber eigentlich ist die erste Variante deutlich besser.
Es geht ja nicht gleich um ein Vermögen. Bei einem Bettler geht es um einen Euro oder 50 Cent. Ist das viel?
Natürlich kann man jetzt diskutieren, was er oder sie damit machen wird. Das Argument ist gewiss nicht immer von der Hand zu weisen, dass Alkohol davon gekauft wird oder Zigaretten oder was auch immer. Es soll bei dieser Übung aber nicht darum gehen, das alles zu bedenken, sondern die Erfahrung zu machen, wie gut es ist, etwas zu geben. Und sind nicht manche dieser scheinbar wohlüberlegten Argumente nicht eigentlich eine Ausrede?
Wer anderen aus freiem Herzen gibt, beschenkt sich selber – und nicht nur mit einem guten Gewissen. Es ist schön, wenn man jemandem 50 Cent geben kann und das auch noch mit einem Lächeln.
Eine Alternative kann auch sein, jemandem ein Geschenk zu machen, ganz ohne Anlass.
Das Teilen ist eine wunderbare Übung für einen minimalistischen Lebensstil.
Es ist wieder eines dieser wunderbaren Worte, die in der christlichen Spiritualität eine große Rolle spielen. Durch eine übergoße Moral sind uns solche Begriffe oft in die Ferne gerückt. Natürlich geht es beim Teilen auch darum, anderen ein gutes Leben zu ermöglichen und es gibt eine moralische Pflicht, die Armen nicht allein zu lassen.
Aber es geht auch um den Spender und nicht nur um den Armen, es geht darum, nicht sein Herz an die Dinge zu hängen. Buddhistisch gesprochen geht es darum, die Anhaftung an das Geld und die materiellen Dinge loszulassen.
Wenn Du aus diesem Grund lernst zu geben, wirst Du weniger danach fragen, was mit den 50 Cent gemacht wird, ob der Empfänger wirklich arm ist. Du wirst geben, weil Du dadurch etwas lernst und Dich weiter entwickelst.
Spenden-App
Ich entdecke gerade noch eine andere Möglichkeit, die ich auch ganz großartig finde. Die UN hat eine eigene App für das Handy entwickelt, die Sharethemeal heißt und auf Android, iOS und Kindle zu haben ist. 40 Cent kostet es, ein hungerndes Kind einen Tag lang mit Essen zu versorgen. Das ist wirklich nicht sehr viel Geld. In der App gibt man an, mit wievielen Mahlzeiten man ein Kind versorgen will. Natürlich kann man auch gleich für eine Woche, einen Monat oder ein ganzes Jahr spenden und so ein Jahr lang einem Kind das Überleben und Entwicklung sichern. Zugleich kann man sehen, wieviel Mahlzeiten schon gespendet wurden und kann den eigenen Beitrag über Facebook und Twitter teilen, um damit andere zu animieren teilzunehmen. Die App ist leicht zu bedienen – abgerechnet wird über PayPal oder Kreditkarte.
Es gibt so wunderbare Möglichkeiten, das Teilen zu lernen und dabei jemand anderes und sich selber etwas ungeheuer Gutes tun zu können.
Hallo einen schönen Sonntag Morgen,
Also meine Mutter und ich haben das oft gemacht nach dem Einkauf im Supermarkt dem Obdachlosen etwas Geld geben so 1 Euro. Das tut keinem weh, aber der andere freut sich darüber und man leistet einen kleinen Beitrag dazu. Manchmal hab ich auch ein Problem damit wenn es das Geld dann für Alkohol genommen wird, aber man gibt es doch gerne und aus freiem Stücken und mir ganzen Herzen und da darf doch derjenige selbst entscheiden was er mit dem Geld macht.
Was ich auch gerne mache, ist Tierschutzorganisationen oder andere wohltätige Stände zu unterstützen. Leider ist das oft mit Verträgen verbunden und sie wollen kein Geld direkt annehmen. Finde ich schade, sonst würd ich das auch unterstützen.
Man kann soviel teilen ohne viel Aufwand (Parkzettel wenn man wegfährt, Restauranttips, Tips z. B. für kostengünstige Beratungsstellen die das Leben einfacher machen).
Durch teilen wird man belohnt, Man bekommt das mehrfach zurück…nur wenn man das nicht erwartet und wenn man es aus vollen Herzen und gerne macht.
Ganz liebe Grüsse
Corinna
Hallo einen schönen Sonntag Morgen,
das ist doch nicht viel Geld und der ander freut sich darüber :O) Schöne Aktion
Lg
Corinna Stahr
Hallo,
man kann auch durch sein Kaufverhalten „passiv spenden“ bzw. „etwas Gutes“ tun.
Ich habe mir kürzlich eine Kamera gekauft, von einen Hersteller der unter anderem Plan International und die Initative Ärzte der Welt unterstützt. So habe ich für mein Geld die Kamera bekommen und noch einen guten Beitrag geleistet.
Natürlich tut es gut und fühlt sich besser an, einen Obdachlosen etwas zukommen zu lassen – aber das eine schließt das andere nicht aus.
Liebe Grüße Thomas
hallo lieber thomas, ich finde das schön was du gemacht hast. es ist ja auch für einen wohltätigen zweck. ich kaufe bei einer frau vom flohmarkt parfum und sie unterstützt die lebenshilfe und die kinder die dort leben. ist einfach ein schönes gefühl dort zu kaufen und gleichzeitig was gutes zu tun. lg conni
Direkt spenden ist natürlich gut um geben zu üben und zu fühlen.
Effektiver ist allerdings ein Dauerauftrag, bei dem man sich nicht jeden Monat neu zu entschließen braucht, wenn er einmal eingerichtet oder erhöht ist. Das macht das geben leichter und umgeht den inneren Schweinehund…
Beides hat seine Vorteile.
das ist eine gute idee liebe heike, für menschen wo das einkommen unregelmässig ist so wie bei mir ist es einfach eine sicherheit direkt zu spenden, denn dann behalt ich den überblick und bin nicht so in abhängigkeit wie bei einem vertrag. lg conni
Versteh ich gut. Verträge und regelmäßige Einzugsermächtigungen mag ich auch nicht. Beim DA weiß ich, dass ich ihn jederzeit unkompliziert ändern, löschen oder aussetzen könnte.
Eine ganz tolle Sache… so kann man denen helfen, die wirklich Hilfe benötigen.
Schön zu hören! 🙂 Gruß, Bruder David
Lieber Bruder David,
ich gebe gerne ab. Parkscheine, ca. 1 Euro dem Mann im Bahnhof hier in Wunstorf der immer am WE wegen Geld anfragt und wisst Ihr was besonders schön ist? Er freut sich sehr! Für Ihn ist das sehr viel Geld…Er freut sich sehr darüber und ich merke es nicht in meinem Geldbeutel.
Ich habe selber nicht viel, aber sobald ich etwas abgeben kann, manchmal mehr, manchmal weniger mache ich es. So kenne ich es auch von zuhause und so wurde es mir mitgegeben.
Ausserdem kann ich allen nur Mut machen solche Aktionen zu unterstützen. Ich habe soviel dafür zurückbekommen – ohne es zu erwarten – immer und immer wieder…
Günstige Angebote mein Auto zu reparieren, günstige Käufe von Sachen die ich gerade am nötigsten brauche, liebe Nachbarn die mir Salate vor die Tür stellen…Waschmaschine die ich geschenkt bekommen habe…ich kann es nicht aufzählen wieviel Hilfe ich bekommen habe, günstige Preise beim Tüv bei meiner Autowerkstatt…Wundervoll…
Man darf es aber nicht erwarten und meine Empfehlung wäre es, es gerne und aus vollem Herzen zu geben – ohne etwas zu erwarten –
Ich wünsche allen einen wunderschönen und sonnigen Tag.
LG Conni
LG an Valentin
Danke sehr für diesen Beitrag.
Wenn ich in den Nachrichten lese, dass jemand mehrere Millionen an Steuern hinterzogen hat, habe ich den Eindruck: Je mehr Geld man besitzt, desto mehr besitzt das Geld einen. Und im Kleinen bin ich ja nicht besser – ich gebe vielleicht ohne mit der Wimper zu zucken Geld für ein Buch aus, denke dann aber darüber nach, ob ich etwas geben möchte.
Falls man sich fragt, was ein Bettler mit dem Geld macht – bei der Caritas hatte ich vor einiger Zeit im Internet einen Artikel gefunden, der sich damit beschäftigt, wie man mit bettelnden Menschen umgehen möchte. Darin wird darauf hingewiesen, dass Menschen, die auf der Straße leben, oft Suchtprobleme haben und dass ein kalter Entzug lebensbedrohlich sein kann. Das fand ich einleuchtend. Ich gebe daher nicht nur an Organisationen, die helfen, sondern auch an die Menschen selbst.
Ich möchte noch zu meinem Kommentar hinfügen: Natürlich kann und sollte jede und jeder selbst bestimmen können, was mit dem gegebenen Geld gekauft wird. Das, was mich lange davon abgehalten hat, direkt an die Menschen die 50 Cent zu geben war, dass ich befürchtete, gewissermaßen co-abhängig etwas zu tun, was nicht gut ist…gar nicht so einfach, das Thema!
Dieser Beitrag beschäftig mich ja schon eine Weile, aber langsam sortiert sich das etwas für mich.
Wenn ich mit der Frage „Warum tue ich das“ an das Thema herangehe, sehe ich, dass ich helfen will, und dass ich mir wünsche, dass es anderen auch gutgeht. Und auch nicht das Gefühl haben möchte, zu wenig gegeben zu haben. Also letztendlich möchte ICH mich gutfühlen, wenn ich gebe.
Im Sommer wollte ich einer vor dem Ausgang des Kölner Dom knienden älteren Frau etwas geben, hatte aber nur eine kleine Münze zur Hand. Damit fühlte ich mich eigentlich nicht gut, aber habe ihr dann trotzdem die „mickrige“ Spende in den Becher getan und wirklich einfach nur mal um des Geben willens gegeben. Die Frau hat sich trotzdem sehr höflich bedankt, ich fühlte mich, als hätte die Frau mir was gegeben. Mir fällt es an sich leicht zu geben – aber ich habe bisher nur immer diese hilfreiche oder moralische Seite gesehen. Vielleicht habe ich in dem Moment mal meinen Anspruch losgelassen.