Bär schäft - Zeit für den Winterschlaf

Jetzt ein paar Wochen Winterschlaf und dann geht es im Frühjahr fröhlich weiter. Ja, ich kenne die Sehnsucht, der Winter, vor allem der November und Dezember mögen schnell vergehen, gerne auch mit einem Winterschlaf, wie bei manchen Tieren.

Der Terminkalender ist in dieser Zeit fast immer zu voll. Wenn ich ehrlich vor mir bin, spüre ich, wie schwierig es ist, die Vorfreude auf die Geburt Christi – über die ich natürlich viele schöne Dinge sagen kann, die ich auch selber glaube  – in meinem Alltag auch wirklich zu spüren.

Keine Lust auf Winterblues

Aber woran liegt dieser „Winterblues“ – und vor allem: Lässt er sich irgendwie verändern?

Wenn das Wetter kühler und damit oft auch „schmuddeliger“ wird, verliere ich als erstes die Lust, mich an der frischen Luft zu bewegen. Im Sommer fahre ich gerne und viel mit dem Fahrrad und nutze die freie Zeit für Touren. Im Herbst ist mir dann das Wetter zu schlecht und je weniger ich fahre, umso weniger Lust habe ich auch auf die Bewegung und das Fahrradfahren. In den letzten Jahren konnte ich an mir selber beobachten, wie es vor allen Dingen der Herbst ist, in dem ich die Weichen für mein „Wintergefühl“ stelle.

…wenn ich erst einmal vor der Türe bin

Gelingt es mir, gut in den Herbst zu gehen, dann wird mein Winter froher. Meine Zutaten dazu sind relativ einfach. Es beginnt tatsächlich mit der Bewegung an der frischen Luft. Und wenn es am Abend nur die kleine Runde im Stadtteil ist, hilft sie mir sehr, den Kopf freizubekommen. Und meistens merke ich auch: Wenn ich erst einmal vor der Türe bin und auch die passende Kleidung anhabe, ist das Wetter ja gar nicht so schlimm, wie es beim Blick durch die Fensterscheibe noch gewirkt hatte.

Im Winter braucht der Körper Licht, darüber habe ich ja im letzten Monat geschrieben. Und so ist es nicht erstaunlich, wenn der Körper in den Zeiten, in denen er ganz natürlich weniger Licht bekommt, auch müder ist, genauer gesagt: ein größeres Schlafbedürfnis hat. Und so übe ich mich ein, im Winter wirklich auch früher schlafen zu gehen, um so den Körper eine Möglichkeit für sein Schlafbedürfnis zu geben (Da die Zeit für unser Morgengebet im Sommer und Winter gleichbleibt, bleibt mir da eher der Abend, um das Schlafbedürfnis einzubeziehen).

Gutes für Körper und Seele

Und für mich gehört im Winter die Kanne Tee dazu. Für echte Tee-Trinker ist das keine korrekte Beschreibung des Getränkes. Es ist ein Gemisch von Kräutertee, frischem Ingwer, etwas Orangensaft und einem Schuss Holundersaft oder Johannisbeerlikör. Br. Victor konnte ich von diesem Trank auch schon überzeugen – aber eigentlich geht es nicht um das Rezept. Es geht um das „Winter-Lieblingsgetränk“, um das wohlig-wärmend Getränk, das Körper und Seele gleichermaßen guttut und wärmt. Während ich im Sommer eher einmal Durst habe und schon deshalb zum Getränk greife, brauche ich im Winter die gute Gewohnheit.

Aber das gilt natürlich nicht nur für ein Getränk. Der Seele und dem Körper etwas Gutes zu tun, das braucht es vor allem im Winter. Schöne und beglückende Momente beleben oft nicht nur für den Tag. Manches lässt sich davon einplanen. Und je älter ich werde, umso mehr schätze ich auch die geplanten Momente zum Glücklichsein.

Und ich freue mich wieder, von Dir zu lesen, wie Du fröhlich in und durch den Winter gehst …

Bruder Karl-Leo


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Kommentare

  • In diesem Winter bin ich viel zu Fuß unterwegs. Und tatsächlich hat es auch einen eigenen Reiz, im Dunkeln draußen zu laufen, einen eigenen Zauber, finde ich inzwischen. Sogar hier in der Stadt, wo es ja leider gar nicht richtig dunkel wird.
    Manchmal nehme ich absichtlich die weniger beleuchtete Route, um das Dunkel und seine „Stille“ besser wahrnehmen zu können.

    Wie in dem Lied:
    1. Thank you for the night, the sign that day is done,
    That life is meant to rest and sleep to come.
    2. Thank you for the dark to complement the light,
    As insight openeyed replaces sight.

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