Mystiker werden
Und schon endet die Reihe Mystik werden – nicht, dass man nicht noch viel mehr sagen könnte und vielleicht sogar müsste. Aber wir werden ganz sicher immer wieder weitere Aspekte und Ausfaltungen zum Thema Mystik hier thematisieren. Du kannst also ganz gespannt sein.
Hier die drei letzten Empfehlungen:
Erlebe Dich körperlich
Es geht nicht allein um Yoga oder Eutonie. Sich körperlich zu spüren und wahrzunehmen, kann vieles bedeuten. Dazu gehört auch, die eigene Kraft zu spüren und zu lernen damit umzugehen. Es gehört dazu, seinen Raum einzunehmen und es gehört dazu, sich hingeben zu können. Boxen, Schwertkampf, Fußball, Pilates oder Fitness: egal, was Dir Freude und Spaß macht, tue es nicht nur um der Figur willen, sondern tue es auch, um Dich zu spüren.
Vollziehe die Rituale
Rituale haben eine ganz tiefe Wirkung auf unsere Seele. Richtig angewandt, können sie viel in uns eröffnen. Daher suche Dir Deine Rituale, sei mutig und erlaube Dir selber Rituale durchzuführen. das ist kein Privileg einzelner und es gibt kein Verbot dafür. Es kann ein Ritual am Morgen geben oder am Abend, ein Ritual einmal in der Woche als Ausdruck des Dankes, es kann ein Ritual geben, um sich mit Gott zu verbinden oder eins um der Achtung für die Welt Ausdruck zu verleihen. Lies Bücher dazu, probiere aus und halte ein Ritual für eine längere Zeit durch. Danach kannst Du entscheiden, ob Du es weiterführen willst oder nicht. Nimm auch an den Ritualen Deiner Kirche teil: sie sind über Jahrhunderte und Jahrtausende gewachsen und können, befreit von manch alter Vorerfahrung, unsere Seele in ganz besonderer Weise berühren. Manchmal muss man dafür erst den richtigen Ort finden, wo Rituale so durchgeführt werden, dass sie berühren.
Vergiss es!
Die letzte Empfehlung heißt, vergiss alles, was bisher hier geschrieben wurde. Nicht, dass das alles nicht gewesen wäre, aber mach kein Gesetz daraus, kein Zirkeltraining oder festes Programm. Wenn ich ins Fitnessstudio gehe, dann höre ich manchmal in den Gruppen, wie die anderen angefeuert werden – unter anderen Bedingungen wäre man fast gewillt die Polizei zu holen. Also: lass es locker angehen. Im Prozess zu bleiben ist das einzige, was wirklich wichtig ist. nachzuspüren, wie es Dir geht, was als nächstes dran ist, was auf Dich zukommen will und was Dich vielleicht auch wieder verlassen möchte. Das einzige, was keinen Platz haben sollte, ist das Leistungsprinzip – das gehört woanders hin. Bleib also locker und lass alles genussvoll sein, dann wirst Du auch nicht angestrengt aussehen.
Ich danke Dir, dass Du diesen Weg mitgegangen bist und meinen Worten zugehört hast. Vor allem danke ich den vielen Kommentaren. Ich gehe bereichert weiter.
Deine Eindrücke und Ideen lese ich gerne und antworte auch gerne – hinterlass gerne einen Kommentar oder teile diesen Artikel via Facebook oder Twitter.
Eigentlich wollte ich heute früh um kurz vor neun nur kurz einen anderen Kommentar hier im Blog posten. Mittlerweile ist es vier Uhr nachmittags und ich lese und lese immer noch. Dass Mystik mich selbst betreffen könnte, auf den Gedanke wäre ich letztes Jahr noch nicht gekommen. Auf jeden Fall finde ich es toll, dass das Thema ohne jeden Leistungsdruck vermittelt wird. Exakt das mache ich, nachspüren, was als nächstes dran ist. Stille Meditation wäre im Moment noch nichts für mich, ich nähere mich dem ganzen Thema erst einmal vorsichtig, und dann schaue ich weiter. Danke sehr!