11. Lösungen statt Probleme
Lektion 12
Hallo!
Eine der vorherigen Lektionen beendeten wir mit der Feststellung, dass wir immer die Freiheit haben zu entscheiden, wie wir mit bestimmten Phänomenen umgehen. Du hast die Entscheidung, ob Du ärgerlich, wütend, gelassen oder sogar gelangweilt reagieren möchtest. Das ist Deine Freiheit, die Du immer hast. Wenn Du das verstanden hast, dann beginnst aktiv Dein Leben zu gestalten, und zwar so, wie Du es für richtig hältst und wie es zu Dir passt.
Keine Frage: Du wirst vielleicht weiterhin krank sein und was Deine Freundin getan hat, wird dadurch nicht ungeschehen gemacht - Du erinnerst Dich sicherlich an diese beiden Beispiele aus der vorhergehenden Lektion. Aber ist es nicht so: Man fühlt sich mit einer solchen Haltung einfach besser?
Du aber bist erwachsen. Deiner Mama und Deinem Papa kann es schlecht gehen und Dir nicht. Es gibt eine Trennung, die Nabelschnur ist durchtrennt. Jetzt bist Du verantwortlich dafür, dass Du etwas zu essen bekommst. Und wenn Du Zärtlichkeit brauchst, dann musst Du Dir das besorgen. Okay, Du hast gerade niemanden, der dazu passt? Nun, dann musst Du grundsätzlicher anfangen und erst mal für Freundschaften sorgen, wo das möglich ist.
Jammern ist Selbstmitleid (nicht zu verwechseln mit Selbstmitgefühl) und sorgt garantiert dafür, dass Du es Dir noch schwerer machst etwas Konstruktives aus der Situation zu machen. Jammern lässt alles so, wie es ist.
Jetzt haben wir viel über Opferrolle und Jammern gesprochen. Hieß es nicht am Anfang: Wer über Probleme spricht, schafft Probleme? Es wird also Zeit, den Fokus dieser Lektion dahin zu verschieben, wohin es gehen soll.
Opferrolle und Lösungsorientierung gehören in gewisser Weise zusammen. Wenn Du aus der Opferrolle aussteigst, dann kommst Du fast von selbst zu einer lösungsorientierteren Haltung - und umgedreht.
Und jetzt endlich ein paar Tipps, wie Du lösungsorientierter werden kannst und beginnst, aus der Opferrolle auszusteigen:
1. Mache aus Problemen Ziele
Die meisten Menschen sehen Probleme, wenn sie schwierige Situationen vor sich haben, und reagieren so, wie man bei Problemen reagiert. Sie sehen, dass es schwer wird, dass man sich anstrengen muss und es viel Kraft kosten wird. Ganz anders wird es, wenn Du aus Problemen Ziele machst. Natürlich kannst du sagen: Ich bin zu dick und dich dabei ganz schlecht fühlen. Du kannst aber auch sagen: Mein Ziel ist es abzunehmen und 5 kg leichter zu werden. Was muss ich dafür tun? Wenn Du aus Problemen Ziele machst, dann kommst Du viel schneller in die Handlung.
2. Übernimm die Verantwortung für Deine Gefühle
Wenn Dich jemand ärgert, weil er etwas Dummes oder Beleidigendes gesagt hat, dann wirst du vielleicht ärgerlich. Ist ja auch verständlich. Es sind aber nicht die Menschen, die Deinen Ärger verursachen. Du verursachst Deine Gefühle, Du bist verantwortlich für Deine Gefühle. Wenn Dir das wirklich klarer ist, wird Dein Zusammenleben mit anderen Menschen viel leichter, weil Du ihnen nicht mehr die Schuld für Deine Gefühle geben musst. Zugleich impliziert das natürlich auch, dass nur Du das ändern kannst.
3. Frage Dich die richtige Frage
Egal was passiert ist, frage Dich in jeder Situation: Wie möchte ich am liebsten mit der Situation umgehen? Was wäre eine geeignete Art, die Du gut findest und die Dir helfen könnte? Es mag sein, dass Du jetzt noch nicht in der Lage dazu bist, Deine Antwort auf die Frage umzusetzen, aber vielleicht später.
4. Stelle Dir die Wunderfrage
Diese Wunderfrage wird zwar üblicherweise im Rahmen einer Beratung vom Berater gestellt, aber es ist sicherlich auch möglich, dass Du sie Dir selber stellst. Frag Dich einfach: Mal angenommen, Du gehst abends schlafen, Du träumst gut und intensiv und plötzlich über Nacht, während Du schläfst, ereignet sich ein Wunder. Dein Problem ist nämlich gelöst. Da Du aber schläfst, weißt Du das noch gar nicht. Du wachst also auf und tust, was Du morgens immer tust. An welcher Stelle wirst du das erste Mal erkennen, dass Dein Problem gelöst ist? Was wirst du dann erkennen? Und dann beginne einfach das zu tun, woran Du das Wunder in Deiner Vorstellung erkannt hast. Wenn Du in der Vorstellung Dein Wunder als erstes daran erkannt hast, dass Du morgens jemand freundlich grüßt, dann tu das doch einfach mal, probiere es aus!
5. Beachte Deine Selbstwirksamkeit
Selbstwirksamkeit ist das Gegenteil von Opferrolle, weil Du ja etwas bewirkst. Opfer bewirken nichts, sondern erleiden. Deshalb ist es so wichtig, dass Du Dir eine Liste von Situationen machst und daneben schreibst, was dabei von Dir ausging, in welcher Hinsicht Du dort wirksam geworden bist. Nimm auch problematische Situationen. Du wirst staunen, was Du alles bewirkst. Und Du wirst erkennen, dass Du viel weniger Opfer bist als Du denkst!
Darin kann liegen:
die Nummer eines Freundes/einer Freundin, der man alles sagen kann
eine Tafel Schokolade
eine beruhigende Musik auf CD
ein tröstendes Gedicht
eine schöne Geschichte
eine Badezusatz für die Badewanne
10 Euro für eine Kinokarte
die eigene Affirmation nochmals aufgeschrieben
...
Deine Aufgabe ist es, einen eigenen Notfallkoffer zu "packen" oder besser, Deine Aufgabe ist es eine Packliste zu erstellen. Egal was es ist: sammle Ideen, was Dich beruhigt, was Dir hilft, was Du brauchst, wenn es Dir einmal ganz schlecht geht. Leider gehen uns in solchen Zeiten oft die Ideen aus. Daher ist es gut, in guten Zeiten dafür zu sorgen, in schlechten Zeit gut versorgt zu sein.
Hab eine gute Zeit!
Bruder David
Eine der vorherigen Lektionen beendeten wir mit der Feststellung, dass wir immer die Freiheit haben zu entscheiden, wie wir mit bestimmten Phänomenen umgehen. Du hast die Entscheidung, ob Du ärgerlich, wütend, gelassen oder sogar gelangweilt reagieren möchtest. Das ist Deine Freiheit, die Du immer hast. Wenn Du das verstanden hast, dann beginnst aktiv Dein Leben zu gestalten, und zwar so, wie Du es für richtig hältst und wie es zu Dir passt.
Keine Frage: Du wirst vielleicht weiterhin krank sein und was Deine Freundin getan hat, wird dadurch nicht ungeschehen gemacht - Du erinnerst Dich sicherlich an diese beiden Beispiele aus der vorhergehenden Lektion. Aber ist es nicht so: Man fühlt sich mit einer solchen Haltung einfach besser?
Du bist frei
Aber wenn man sich so gut dabei fühlt, nicht in der Opferrolle zu bleiben, warum macht man es dann? Wir glauben, dass es daran liegt, dass es so einfach ist. Hinter der Opferrolle steckt ein sehr einfaches und kindliches Weltbild. Für Kinder stimmt das teilweise auch. Sie sind abhängig von ihren Eltern, sie können sich nicht selbst das Essen bereiten und brauchen Nähe und Zärtlichkeit, um zu gedeihen. Wenn es Mama und Papa gut geht, dann geht es auch mir gut.Du aber bist erwachsen. Deiner Mama und Deinem Papa kann es schlecht gehen und Dir nicht. Es gibt eine Trennung, die Nabelschnur ist durchtrennt. Jetzt bist Du verantwortlich dafür, dass Du etwas zu essen bekommst. Und wenn Du Zärtlichkeit brauchst, dann musst Du Dir das besorgen. Okay, Du hast gerade niemanden, der dazu passt? Nun, dann musst Du grundsätzlicher anfangen und erst mal für Freundschaften sorgen, wo das möglich ist.
Jammern verändert nichts
Das wirklich Schlimmste, was Dir zustoßen kann, ist das Jammern. Nicht, dass man nicht jammern darf. Natürlich darf man jammern, das tut manchmal auch richtig gut. Aber jammere bitte nur eine Stunde am Tag, den Rest der Zeit nutze, um das Beste für Dich zu schaffen.Jammern ist Selbstmitleid (nicht zu verwechseln mit Selbstmitgefühl) und sorgt garantiert dafür, dass Du es Dir noch schwerer machst etwas Konstruktives aus der Situation zu machen. Jammern lässt alles so, wie es ist.
Jetzt haben wir viel über Opferrolle und Jammern gesprochen. Hieß es nicht am Anfang: Wer über Probleme spricht, schafft Probleme? Es wird also Zeit, den Fokus dieser Lektion dahin zu verschieben, wohin es gehen soll.
Opferrolle und Lösungsorientierung gehören in gewisser Weise zusammen. Wenn Du aus der Opferrolle aussteigst, dann kommst Du fast von selbst zu einer lösungsorientierteren Haltung - und umgedreht.
Und jetzt endlich ein paar Tipps, wie Du lösungsorientierter werden kannst und beginnst, aus der Opferrolle auszusteigen:
1. Mache aus Problemen Ziele
Die meisten Menschen sehen Probleme, wenn sie schwierige Situationen vor sich haben, und reagieren so, wie man bei Problemen reagiert. Sie sehen, dass es schwer wird, dass man sich anstrengen muss und es viel Kraft kosten wird. Ganz anders wird es, wenn Du aus Problemen Ziele machst. Natürlich kannst du sagen: Ich bin zu dick und dich dabei ganz schlecht fühlen. Du kannst aber auch sagen: Mein Ziel ist es abzunehmen und 5 kg leichter zu werden. Was muss ich dafür tun? Wenn Du aus Problemen Ziele machst, dann kommst Du viel schneller in die Handlung.
2. Übernimm die Verantwortung für Deine Gefühle
Wenn Dich jemand ärgert, weil er etwas Dummes oder Beleidigendes gesagt hat, dann wirst du vielleicht ärgerlich. Ist ja auch verständlich. Es sind aber nicht die Menschen, die Deinen Ärger verursachen. Du verursachst Deine Gefühle, Du bist verantwortlich für Deine Gefühle. Wenn Dir das wirklich klarer ist, wird Dein Zusammenleben mit anderen Menschen viel leichter, weil Du ihnen nicht mehr die Schuld für Deine Gefühle geben musst. Zugleich impliziert das natürlich auch, dass nur Du das ändern kannst.
3. Frage Dich die richtige Frage
Egal was passiert ist, frage Dich in jeder Situation: Wie möchte ich am liebsten mit der Situation umgehen? Was wäre eine geeignete Art, die Du gut findest und die Dir helfen könnte? Es mag sein, dass Du jetzt noch nicht in der Lage dazu bist, Deine Antwort auf die Frage umzusetzen, aber vielleicht später.
4. Stelle Dir die Wunderfrage
Diese Wunderfrage wird zwar üblicherweise im Rahmen einer Beratung vom Berater gestellt, aber es ist sicherlich auch möglich, dass Du sie Dir selber stellst. Frag Dich einfach: Mal angenommen, Du gehst abends schlafen, Du träumst gut und intensiv und plötzlich über Nacht, während Du schläfst, ereignet sich ein Wunder. Dein Problem ist nämlich gelöst. Da Du aber schläfst, weißt Du das noch gar nicht. Du wachst also auf und tust, was Du morgens immer tust. An welcher Stelle wirst du das erste Mal erkennen, dass Dein Problem gelöst ist? Was wirst du dann erkennen? Und dann beginne einfach das zu tun, woran Du das Wunder in Deiner Vorstellung erkannt hast. Wenn Du in der Vorstellung Dein Wunder als erstes daran erkannt hast, dass Du morgens jemand freundlich grüßt, dann tu das doch einfach mal, probiere es aus!
5. Beachte Deine Selbstwirksamkeit
Selbstwirksamkeit ist das Gegenteil von Opferrolle, weil Du ja etwas bewirkst. Opfer bewirken nichts, sondern erleiden. Deshalb ist es so wichtig, dass Du Dir eine Liste von Situationen machst und daneben schreibst, was dabei von Dir ausging, in welcher Hinsicht Du dort wirksam geworden bist. Nimm auch problematische Situationen. Du wirst staunen, was Du alles bewirkst. Und Du wirst erkennen, dass Du viel weniger Opfer bist als Du denkst!
Übung
Wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht, wenn man einen eigenen Notfallkoffer hat. Es geht um einen Notfallkoffer den man herausholt, wenn nichts mehr geht. Darin befinden sich alle wichtigen, hilfreichen und beruhigenden Dinge, die Dir helfen.Darin kann liegen:
die Nummer eines Freundes/einer Freundin, der man alles sagen kann
eine Tafel Schokolade
eine beruhigende Musik auf CD
ein tröstendes Gedicht
eine schöne Geschichte
eine Badezusatz für die Badewanne
10 Euro für eine Kinokarte
die eigene Affirmation nochmals aufgeschrieben
...
Deine Aufgabe ist es, einen eigenen Notfallkoffer zu "packen" oder besser, Deine Aufgabe ist es eine Packliste zu erstellen. Egal was es ist: sammle Ideen, was Dich beruhigt, was Dir hilft, was Du brauchst, wenn es Dir einmal ganz schlecht geht. Leider gehen uns in solchen Zeiten oft die Ideen aus. Daher ist es gut, in guten Zeiten dafür zu sorgen, in schlechten Zeit gut versorgt zu sein.
Hab eine gute Zeit!
Bruder David