Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Fühlst du dich manchmal, als würdest du von einem Trend zum nächsten getrieben? Immer neue Nachrichten, neue Herausforderungen, neue Anforderungen – und du versuchst irgendwie, Schritt zu halten? Dieses Gefühl der Rastlosigkeit ist vielen vertraut. Wir leben in einer Zeit des ständigen Wandels. Aber genau deshalb lohnt es sich, über etwas nachzudenken, das im modernen Leben selten geworden ist: Beständigkeit.

Heute möchte ich dich mitnehmen zu einer uralten, aber erstaunlich aktuellen Praxis: Stabilitas – die Stabilität.

Ein vergessenes Gelübde mit zeitloser Kraft

„Stabilitas loci“ – so heißt eines der drei traditionellen Gelübde der Benediktiner. Neben dem klösterlichen Lebenswandel (conversatio morum) und dem Gehorsam (obedientia) bildet die Stabilitas ein tragendes Fundament monastischen Lebens. Wörtlich meint sie: am Ort bleiben. Aber sie meint weit mehr als geografische Verortung. Sie ist eine Haltung. Eine spirituelle Entscheidung, im Leben nicht ständig auszubrechen, sondern anzukommen. Und zu bleiben.

Zwischen Wandel und Beständigkeit entfaltet sich unser Leben. Das klösterliche Gelübde des conversatio morum lädt zur inneren Wandlung ein. Doch diese Wandlung geschieht nicht im freien Fall. Sie braucht einen Gegenpol: die Stabilität. Nur wenn beides zusammenspielt, kann echtes Wachstum entstehen.

Der Anker in der Brandung

Viele Menschen sehnen sich heute nach einem inneren Anker. Nach etwas, das Halt gibt, wenn die Welt sich wieder schneller dreht. Doch was ist ein solcher Anker?

Vielleicht hilft das Bild eines echten Ankers: Er fixiert nicht starr, sondern lässt dem Schiff Spielraum. Es darf sich mit den Wellen heben und senken, sich leicht hin und her bewegen – aber es bleibt grundlegend am Ort. Es wird nicht abgetrieben. Und genau das kann auch eine spirituelle Praxis sein: Ein innerer Ort, zu dem du immer wieder zurückkehrst.

Der richtige Moment zu beginnen? Jetzt.

Ein Anker hilft in stürmischen Zeiten – aber aufgebaut wird er davor. Wenn du erst in der Krise damit beginnst, kann es schwierig werden. Deshalb lautet mein Rat: Beginne jetzt.

Vielleicht hast du schon eine spirituelle Praxis. Vielleicht auch nicht. Aber es ist nie zu spät. Entscheidend ist: Sie muss konkret und regelmäßig sein. Und sie muss als spirituelle Praxis gemeint sein – nicht bloß etwas, das du im Nachhinein als „auch irgendwie spirituell“ deklarierst.

Was ist deine Praxis?

Vielleicht ist es tägliche Meditation. Vielleicht ein wöchentlicher Spaziergang in der Stille. Vielleicht ein kurzes Gebet vor dem Schlafengehen oder das bewusste Sitzen vor einer Kerze. Vielleicht ist es der Rosenkranz. Oder das stille Schreiben in dein Tagebuch. Entscheidend ist nicht die Form – entscheidend ist das Dranbleiben.

In der Praxis wirst du gehalten

Gerade in schwierigen Zeiten ist deine Praxis dein Rettungsseil. Wenn das Innere chaotisch ist, brauchst du ein äußeres Ritual, das dich trägt. Es schafft Klarheit. Es beruhigt. Es verankert dich.

Denn: Stabilität ist nichts Starres. Sie ist lebendig. Wie ein Anker, der sich bewegt, aber nicht loslässt. Und je öfter du zu deiner Praxis zurückkehrst, desto stabiler wird sie. Und desto mehr kann sie dich tragen – Tag für Tag.

Zum Schluss: Ein kleiner Impuls

Frag dich:
Habe ich eine spirituelle Praxis, die mich trägt?
Wenn nicht – was würde mich ansprechen?
Und: Wo könnte ich Unterstützung bekommen, um sie zu beginnen oder zu vertiefen?

Denn du hast es verdient, verwurzelt zu sein. In dir. In der Tiefe. In der Gegenwart Gottes – oder wie auch immer du das Heilige nennst.

Stabilitas ist kein Konzept für Mönche allein. Es ist eine Einladung an dich. Jetzt.

David Damberg


das könnte Dich auch interessieren:

Kommentare

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

Abonniere unseren Klosterbrief!

Der Klosterbrief kommt zweimal im Monat heraus und infromiert über unsere Klostergemeinschaft, unsere Veranstaltungen, Gottesdienste und gibt Impulse zum spirituellen Leben.
Datenschutzerklärung

>