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Weitere InformationenDas Christsein in unserer Kultur – in unserer westlichen, modernen Kultur – steht heute zutiefst infrage, das spürst du sicher auch.
Für viele Menschen hat es seine Relevanz verloren. Was meine ich damit? Es hat seine Bedeutung, seine unterstützende Kraft für den ganz normalen Alltag, eingebüßt. Es ist für viele einfach nicht mehr nachvollziehbar, nicht mehr logisch. Du erlebst es nicht mehr als unterstützend, Christ zu sein oder dich überhaupt einer Kirche zugehörig zu fühlen.
Und deshalb lehnen viele diesen Weg ab. Sie gehen andere Wege. Sie wählen andere Formen, die für sie eine viel höhere, bessere und stärkere Relevanz haben.
Was passiert dadurch? Das Christentum befindet sich hier bei uns im Rückzug. Immer weniger Menschen fühlen sich diesem Glauben zugehörig und praktizieren ihn.
Das führt uns zu der ganz direkten Frage, die sich viele stellen: Warum sollte man also Christ sein?
Was macht diesen Glauben so besonders?
Ich möchte jetzt gar nicht diskutieren. Ich möchte nicht beweisen, dass das Christentum besser ist als andere Religionen. Ich habe sehr viel Respekt vor anderen Religionen. Ich schätze sie sehr und habe selbst viel von ihnen gelernt. Und dahinter will ich auch gar keinen Strich ziehen. Auch als Christ nehme ich ganz viel aus anderen Religionen auf.
Für mich sind Religionen letztlich Sprachen. Sie sind Sprachen, um das Unaussprechliche in Worte fassen zu können.
Das Christentum hat in diesem ganzen Kanon an Sprachen eine ganz besondere Ausdrucksmöglichkeit. Eine, die keine andere Religion in dieser Form hat. Gleichzeitig haben andere Religionen ihrerseits eigene, einmalige Ausdrucksformen, die ebenso wertvoll sind.
Was ist also das Besondere am Christentum? Was ist dieser eine Punkt, der es ausmacht?
Die Gabe der Hoffnung
Ich kann es natürlich nur für mich sagen. Es gibt hier nichts Allgemeingültiges, das ist mir wichtig. Aber das, was das Christentum wirklich hat und dir bietet, ist: Hoffnung.
Ich glaube, das war auch das Erste, was viele Menschen am Anfang des Christentums so fasziniert hat. Es ist ja schon erstaunlich, wie viele Sklaven sich diesem Christentum zugehörig fühlten und diesen Glauben angenommen haben.
Was brauchten Sklaven? Sie waren in einer hoffnungslosen Situation. Sie wurden benutzt, weiterverkauft wie eine einfache Ware.
Das Christentum hat sie nicht plötzlich alle freigemacht. Nicht plötzlich sind alle Fesseln gefallen, und sie durften nach Hause gehen und ihr eigenes Leben frei bestimmen. Nein, so war es nicht.
Was das Christentum ihnen aber gegeben hat, war: Würde und Hoffnung.
Du bist unendlich wertvoll
Und das ist etwas, was dem Christentum zutiefst zu eigen ist. Dieses tiefe Wissen, dass jeder Mensch, jeder einzelne Mensch, eine Würde hat und eine Hoffnung hat.
Es ist eine Hoffnung, die über all das hinausgeht, was wir in dieser Welt erleben: all die Katastrophen, all die Schwierigkeiten, all die Verbrechen. Sie geht deutlich hinaus. Sie geht über das eigene, irdische Leben hinaus, aber sie ist eine Hoffnung für jeden Einzelnen und für uns alle zusammen.
Das ist das typisch Christliche.
Diese Perspektive ergibt sich geschichtlich oder vom Narrativ her aus der Auferstehung. Die Vorstellung, dass der Tod besiegt wird und dass etwas entsteht, das wir uns eigentlich auf Erden so sehr wünschen.
Deswegen ist die Auferstehung auch so wichtig für das Christentum. Weil dort diese Hoffnung lebensgeschichtlich in der Gestalt Jesus Christus begründet und als tragfähig bewiesen wurde.
Eine königliche Würde für dich
Das Christentum ist die Religion, die die Würde des Einzelnen in diese Welt gebracht hat. Die Personalität des einzelnen Menschen.
Deswegen kommen auch die ganzen Menschenrechte aus dem Christentum. Sie sind dort verwurzelt. Das ist das Besondere, so fühle ich es, des Christentums.
Das ist es, was diesen Glauben, wenn du so willst, auch von anderen unterscheidet – falls das für dich wichtig ist. Aber das ist jetzt gar nicht so entscheidend.
Entscheidend ist: Warum es sich für dich lohnt, Christ zu sein.
Weil du eine Hoffnung hast, die über alles hinausgeht. Und weil du durch die Welt gehen kannst mit einer Würde, mit einer königlichen Würde – jeder und jede.

