Wie bist Du zu Musik gekommen?

Ehrlich gesagt, in dem Treppenhaus meiner ersten WG in Hamburg. Da war eine so gute Akustik, dass ich dort immer laut gesungen habe. Von meinen Mitbewohnerinnen kam der gut gemeinte Rat, meine stimmliche Qualität durch Gesangsunterricht zu verbessern. Das war der Anfang einer Reise.

Wer hat dich musikalisch am meisten beeinflusst?

Maria Callas habe ich sehr bewundert. Ich habe alle Platten von ihr gehört und alle Fotos von ihr gesehen. Ihre Stimme, ihre Intensität und ihr Wille haben mich sehr beeindruckt. Je erfahrener und realistischer ich allerdings wurde, desto unmöglicher wurde der Versuch, eine auch nur annähernde stimmliche Leistung zu erbringen. Da kam mir mein zweites großes Vorbild, Nina Hagen wir gerufen. Ausgebildete Stimme, frech, musikalisch und mit einem politischen Statement. Da wurde ein singendes Leben plötzlich vorstellbar.

Was bedeutet es für dich, in einer Kirche und insbesondere in unserer Hauskirche zu spielen?

Ich fühle mich dem Hause und den Menschen sehr verbunden. Die Ruhe, Gelassenheit und Intensität dieses kirchlichen Raumes schaffen eine Atmosphäre, die nach Innen gerichtet ist und auch Aussagen und Lieder möglich macht, die sonst nicht geäußert werden können. Erlösung, Akzeptanz und Innigkeit sind gewünscht und dadurch möglich.

Stell dir vor, die Zeitreisen sind möglich: In welcher musikalischer Epoche möchtest du einmal eintauchen?

Auch durch unser Engagement haben wir die Trennung von E- und U- Musik aufgehoben und sind in der Lage alles an Musik parallel zu hören, zu lernen, auszuüben. Es gibt Opernsänger*innen die Heavy Metall singen, es gibt Spezialisten für alte Musik, Jazz, Singer-Songwriter, Komponistinnen. Also, ich bleibe!